/ 21.06.2013
Wolfgang Zellner / Hans-Joachim Schmidt / Götz Neuneck (Hrsg.)
Die Zukunft konventioneller Rüstungskontrolle in Europa/The Future of Conventional Arms Control in Europe
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2009 (Demokratie, Sicherheit, Frieden DSF 194); 560 S.; 89,- €; ISBN 978-3-8329-4786-6Das Konzept der konventionellen Rüstungskontrolle bezieht sich auf die Begrenzung bzw. Abrüstung „traditioneller Kriegswaffen“, die nicht in die Kategorie der Massenvernichtungswaffen, also biologische, chemische und nukleare Waffen, fallen. In der Regel wird darunter ein breites Spektrum von Waffen wie Klein- und leichten Waffen (Pistolen, Mörser, Luftabwehrraketen, Minen etc.), Raketen unterschiedlicher Reichweite oder auch Munition verstanden. Historisch entwickelten sich konventionelle Rüstungskontrollverträge erst in den 80er- und 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, insbesondere in Europa, zur Reife. Wichtige Elemente im Rahmen europäischer konventioneller Rüstungskontrolle sind das „Wiener Dokument“ und der „Vertrag über den offenen Himmel“. Diese Verträge, die das gesamte Gebiet vom Atlantik bis zum Ural einbeziehen, sind im Rahmen der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit weiterentwickelt worden, die seit 1994 als „OSZE“ weitergeführt wird. Vertrauensbildung, Transparenz und Verifikation spielen dabei eine wichtige Rolle. Das eigentliche Kernstück der konventionellen Rüstungskontrolle ist der Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) aus dem Jahr 1990. Er gilt als Pfeiler kooperativer Sicherheitspolitik in Europa und ist unverändert von strategischer Bedeutung für Europa. Die konventionelle Rüstungskontrolle in Europa ist jedoch in einer tiefen Krise, da Russland den ursprünglichen KSE-Vertrag suspendiert hat und der Angepasste KSE-Vertrag (AKSE) von 1999 noch nicht in Kraft getreten ist. In diesem Band analysieren führende Experten aus den USA, Russland sowie anderen europäischen Ländern die Situation, legen Vorschläge vor, wie die gegenwärtige Blockade überwunden werden kann und zeigen Optionen für konventionelle Rüstungskontrolle in Europa im Sicherheitsumfeld des 21. Jahrhunderts auf.
Markus Kaim (MK)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
Rubrizierung: 4.41 | 3.6 | 2.61
Empfohlene Zitierweise: Markus Kaim, Rezension zu: Wolfgang Zellner / Hans-Joachim Schmidt / Götz Neuneck (Hrsg.): Die Zukunft konventioneller Rüstungskontrolle in Europa/The Future of Conventional Arms Control in Europe Baden-Baden: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/31524-die-zukunft-konventioneller-ruestungskontrolle-in-europathe-future-of-conventional-arms-control-in-europe_37533, veröffentlicht am 10.03.2010.
Buch-Nr.: 37533
Inhaltsverzeichnis
Rezension drucken
Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
CC-BY-NC-SA