Diss. Bern; Gutachter: H.-R. Wicker. - Mittels Kombination ethnologischer, politologischer und soziologischer Ansätze liefert die Autorin einen inspirierenden Beitrag für die interdisziplinäre Friedensforschung. Eine unzureichend genutzte Chance zur Prävention und Bearbeitung ethnopolitischer Konflikte, die durch ausgeprägte Asymmetrie, Inszenierung eines historisch belasteten Verhältnisses und ein hohes Maß an Personifizierung geprägt seien, sieht Laubacher-Kubat in "zivilen und nicht auf machtpolitischen Überlegungen aufgebauten Interventionen von dritten Parteien" (173). Besondere Bedeutung habe hierbei der kulturspezifische Mediationsprozess, der Kultur als zentralen Faktor zum Verständnis eines Konfliktes begreift, und gemäß dem die innerhalb einer Gesellschaft vorhandenen Mechanismen zur friedlichen Konfliktbearbeitung aktiviert werden müssen. Laubacher-Kubat zufolge bedarf es eines "Friedensnetzwerkes auf allen Ebenen" (303), d. h. mikro- und makropolitischer Maßnahmen in der Staaten- und Gesellschaftswelt. Darunter fällt die völkerrechtliche Neubewertung des Selbstbestimmungsrechts der Völker auf staatlicher Ebene ebenso wie die Verbesserung der Beziehungen zwischen den Konfliktparteien sowie die Stärkung intermediärer Instanzen auf gesellschaftlicher Ebene. Inhaltsübersicht: 1. Tendenzen im aktuellen Kriegsgeschehen; 2. Strukturmerkmale ethnopolitischer Konflikte; 3. Prävention und Bearbeitung; 4. Mikro- und Makroaktivitäten auf staatlicher Ebene; 5. Mikro- und Makroaktivitäten auf der gesellschaftlichen Ebene; 6. Dritt-Partei Interventionen und ihre Relevanz für die Bearbeitung ethnopolitischer Konflikte; 7. Institutionen und Mechanismen präventiver Diplomatie innerhalb der OSZE; 8. Staatliche Präventivdiplomatie: Die OSZE in Lettland; 9. Friedenskonsolidierung in Ostslawonien durch die UN-Übergangsverwaltung (UNTAES); 10. Lokale NRO im Nachkriegskroatien.