Das Buch basiert auf den persönlichen Erfahrungen und Tagebuchaufzeichnungen Wulffens, der zwischen Januar 2001 und Juni 2005 deutscher Botschafter auf Kuba war. Als er den Dienst in Havanna antrat, seien die deutsch-kubanischen Beziehungen auf einem guten Weg gewesen, schreibt der Diplomat. Beispielweise habe man über ein Kulturabkommen verhandelt, die Etablierung eines Goethe-Instituts sei geplant gewesen und BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel habe mit einer großen Wirtschaftsdelegation den Inselstaat besucht. Dieses gute Klima habe sich 2003 jedoch abrupt verschlechtert, als Fidel Castro Schauprozesse gegen 75 Oppositionelle, darunter Journalisten und Schriftsteller, veranstalten und sie zu hohen Gefängnisstrafen verurteilen ließ. Drei junge Kubaner, die mit einer entführten Fähre in die USA flüchten wollten, habe er sogar hinrichten lassen. Etliche europäische Botschafter, die dagegen protestierten und sich für die Dissidenten einsetzten, habe er beschimpft und nicht mehr zu offiziellen Veranstaltungen gebeten – die Botschaften der EU-Staaten wurden „eingefroren“ (249). Erst durch die neue Regierung in Madrid und die Vorstöße von Ministerpräsident Zapatero seien die Gespräche wieder in Gang gesetzt wurden. Der Ex-Botschafter schildert die Ereignisse der letzten Jahre in einem leicht lesbaren Stil. Er berichtet über seine Reisen auf der Insel und die persönlichen Begegnungen mit Castro, die vor der Frostperiode stattfanden. Abschließend wirft er einen Blick in die Zukunft und fragt, wer die Nachfolge Castros antreten und wie sich das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten dann entwickeln könnte.