/ 18.06.2013
Claudia Lenz / Jens Schmidt / Oliver von Wrochem (Hrsg.)
Erinnerungskulturen im Dialog. Europäische Perspektiven auf die NS-Vergangenheit
Hamburg/Münster: Unrast 2002 (reihe antifaschistischer texte); 256 S.; brosch., 20,- €; ISBN 3-89771-811-1Die Beiträge beschäftigen sich mit der Frage, wie es angesichts der wachsenden zeitlichen Distanz gelingen kann, die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus lebendig zu halten. Die Autorinnen und Autoren stellen hierzu aktuelle Ansätze aus der geschichtspolitischen Bildungsarbeit vor und reflektieren ihre Praxiserfahrungen.
Aus dem Inhalt: I. Europäische Perspektiven - die deutsche Besatzung als Identität stiftendes und verunsicherndes Zeichen: Anette Warring: Demokratische Erinnerungspolitik zwischen stabilen Werten und Reflexivität (19-32); Stein Ugelvik Larsen: Nachdem der Stein ins Wasser geworfen wurde. Die Rolle der Erinnerung in der historischen Rekonstruktion (33-45); Mechtild Gilzmer: Zwischen Mythos, Trauma und Tabu. Französische Vergangenheitsbewältigung nach 1945 (47-59); Michel Cullin: Das Unbegreifliche begreifen und vermitteln. Zur Erinnerungsarbeit im Deutsch-Französischen Jugendwerk (61-66); Jan Grosfeld: Das Verhältnis der polnischen Bevölkerung zu Shoah und Judentum nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems (67-70); Hartmut Ziesing: Polnische Erinnerungskultur und die Herausforderungen für die Gedenkstättenarbeit in der IJBS O?wi?cim/Auschwitz (71-79). II. Erinnerungskulturen in Deutschland zwischen stabilen Werten und fragilen Identitäten: Bernd Faulenbach: Erinnerungsarbeit und demokratische politische Kultur heute (81-90); Annegret Ehmann: Aktuelle Fragestellungen in der historisch-politischen Bildung (91-102); Astrid Messerschmidt: Erinnerung jenseits nationaler Identitätsstiftung. Perspektiven für den Umgang mit dem Holocaust-Gedächtnis in der Bildungsarbeit (103-114); Regina Scheer: „Ewiges Gedenken" im Wandel. Politische Gedenkzeichen in Brandenburg (115-123). III. Erinnerungskulturen in der Einwanderungsgesellschaft - zwischen Exklusion und Teilhabe: Wolfgang Meseth: „Auschwitz" als Bildungsinhalt in der deutschen Einwanderungsgesellschaft (125-133); Ülfet Talu: Historisch-politische Bildung aus MigrantInnensicht (135-139); Mechthild Kiegelmann: Die soziale Dimension historischen Lernens in Gedenkstätten (141-149); Stefan Küchler: Rechtsextremismus und Schule. Erfahrungen einer Schule aus Sachsen-Anhalt (151-160). IV. Vom kommunikativen zum kulturellen Gedächtnis: Katharina Hoffmann: Lebensgeschichtliche Erinnerungen als Gegenstand der historisch-politischen Bildungsarbeit? Möglichkeiten und Grenzen in der Vermittlung von Geschichte (173-178); Gerrit Kaschuba: Kollektives Erinnern von Zeitzeuginnen. Geschlechterperspektiven in der historisch-politischen Bildung (179-189).
Michael Hein (HN)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Arbeitsstelle für graphische Literatur, Universität Hamburg, freier Lektor, Übersetzer, Publizist.
Rubrizierung: 2.35 | 2.25 | 2.23 | 2.62
Empfohlene Zitierweise: Michael Hein, Rezension zu: Claudia Lenz / Jens Schmidt / Oliver von Wrochem (Hrsg.): Erinnerungskulturen im Dialog. Hamburg/Münster: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/18688-erinnerungskulturen-im-dialog_21676, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 21676
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Dr., wiss. Mitarbeiter, Arbeitsstelle für graphische Literatur, Universität Hamburg, freier Lektor, Übersetzer, Publizist.
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