Die Menschenrechte sind ein zentrales Thema der öffentlichen Debatte. Dies liegt unter anderem an der besonderen Rolle von Menschenrechtsfragen innerhalb des Prozesses der Europäischen Integration. So sieht sich die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSCE) gerade in Osteuropa, aber auch auf dem Kaukasus zunehmend mit Menschenrechtsfragen konfrontiert. Außerdem bereitet sich die 2007 ins Leben gerufene Europäische Menschenrechtsagentur auf die Wahrnehmung eines erweiterten Mandates vor. Vor diesem Hintergrund wird mit dem ersten Band des Europäischen Jahrbuchs der Menschenrechte eine Reihe begründet, in der rechtliche und politische Entwicklungen zum Thema Menschenrechte in Europa interdisziplinär erörtert werden. Jeder Ausgabe sollen Leitfragen vorangestellt werden. In diesem Band betreffen sie den 60. Jahrestag der Deklaration der Menschenrechte 1948 in Paris, die Menschrechtsdebatte im Zusammenhang mit der Austragung der olympischen Spiele in China 2008 sowie die sich neu formierende internationale Menschenrechtsagenda. Die übrigen Beiträge sind in die Themenbereiche Europa, Europäisches Konzil, OSCE und Zivilgesellschaft gegliedert. Zusammenfassend stellt Lena Barrett in ihrem Beitrag „Human Rights Defenders in Europe“ (269) fest, dass die Menschenrechtsarbeit in Staaten wie der Russischen Föderation, Uzbekistan, Azerbaidschan, Serbien und der Türkei zwar immer noch unter sehr schwierigen Bedingungen erfolge, dass diese auf europäischer Ebene aber zunehmend institutionell gestärkt werde. Fazit: Ein facettenreiches Jahrbuch, das ausgewählte Beiträge zum Themenkomplex Europa und Menschrechte versammelt und darüber hinaus einen Einblick in den neuesten Stand der Forschung bietet.