Im Vordergrund der Beiträge stehen Fragen nach Benachteiligungen im Zusammenhang mit sozio-kulturellen und religiösen Traditionen, frauenspezifischer Armut und Missachtung der Frauenrechte als Menschenrechte. Zudem erfolgt eine kritische Würdigung bereits erfolgter Umsetzungsmaßnahmen zum Empowerment von Frauen im Spannungsfeld neuer Geschlechterpolitiken (wie Gender Mainstreaming) und den Millenniumsentwicklungszielen. Zwar sind erste Bausteine für die Schaffung einer Gender-gerechten Weltordnung erkennbar, dennoch darf die Langwierigkeit und der Prozesscharakter bei der Herstellung globaler Geschlechtergerechtigkeit nicht übersehen werden. Um Frustrationen auf beiden Seiten der Entwicklungszusammenarbeit zu vermeiden, sei es notwendig, die konkreten Empowerment-Maßnahmen nicht nur ständig zu evaluieren und auf geltende Menschenrechte hin zu überprüfen. Gleichzeitig müsse dafür Sorge getragen werden, dass Genderfragen auch weiterhin als Querschnitts/index.php?option=com_content&view=article&id=41317 in alle Entwicklungsstrategien und -programme Eingang finden. Erkennbar sei die Tendenz, Frauen- und Genderfragen als nunmehr obsolet von den politischen Agenden zu nehmen, weshalb die Anstrengungen zur Überwindung geschlechtsblinder Armutsbekämpfungsprogramme und Menschenrechtsdiskurse wieder verstärkt werden müssten. Das Buch ist von einer nachhaltigen Gender-Perspektive getragen und stellt ein engagiertes Plädoyer für eine den universellen Menschen- und damit auch Frauenrechten verpflichtete Entwicklungspolitik im Zeichen fortschreitender Globalisierung dar. Es dokumentiert ein Symposium der Rottendorf-Stiftung an der Hochschule für Philosophie in München im Mai 2006.