Im Zentrum des Bandes steht die Frage nach den politischen Voraussetzungen für den erfolgreichen Aufbau einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung. Der Autor geht dabei von der Beobachtung aus, dass, anders als in den Gesellschaften Europas und Nordamerikas, die Einführung des Kapitalismus in den Entwicklungsländern der "Dritten Welt" sowie in den ehemals realsozialistischen Gesellschaften des "Ostblocks" immer wieder fehlschlägt oder zumindest strukturell behindert zu werden scheint. Seine Analyse der historischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Kapitalakkumulation weist die entscheidende Rolle der institutionellen Garantie des Privateigentums in Form von Rechtsschutz und Gewaltmonopol des Staates nach. Auch die heutigen Industriegesellschaften des Westens seien in den vergangenen drei Jahrhunderten erst unter dieser Voraussetzung zur langfristigen Kapitalbildung gelangt. Insbesondere die Geschichte der wirtschaftlichen Entwicklung der Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert sei in diesem Zusammenhang aufschluss- und auch lehrreich, um entwicklungspolitische Irrtümer der letzten Jahrzehnte korrigieren zu können. Der Autor richtet sein Hauptaugenmerk in dieser Hinsicht auf die Einführung eines der jeweiligen Gesellschaft adäquaten Eigentumsrechtes, anstatt wie in der Vergangenheit europäische Rechtsnormen einfach zu übernehmen, sowie auf die Ausbildung eines politischen Bewusstseins in diesen Gesellschaften, das vom Verständnis ihrer seit vierzig Jahren radikal veränderten Produktions- und Wirtschaftsverhältnisse geprägt wird.