Welche Einstellung haben die Österreicher zu Ausländern und Migranten in ihrem Land? Welche Zuwanderungsgruppen würden sie zukünftig ins Land lassen und welche nicht? Diesen und anderen Fragen ging das Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in drei repräsentativen Erhebungen aus den Jahren 1992, 1998 und 2001 nach. Der Schwerpunkt lag auf sozialstrukturellen und soziodemografischen Faktoren. Lebhart grenzt zunächst den Begriff der Fremdenfeindlichkeit ein und befasst sich mit den divergierenden Erscheinungsformen fremdenfeindlicher Einstellungen. Fremdenfeindlichkeit trete am ehesten dort auf, wo wenig Kontakt mit Ausländern bestehe, so lautet ein Ergebnis aus den Befragungen. Diejenigen, die persönliche Kontakte zu Zuwanderern pflegten, seien deutlich weniger fremdenfeindlich eingestellt, heißt es weiter. Fremdenfeindliche Einstellungstendenzen seien umso stärker ausgeprägt, je weniger Ausländer in der Region lebten. Je älter die Befragten, desto stärker habe sich die Tendenz zu fremdenfeindlichen Einstellungen gezeigt. Die Einstellung der Österreicher zum Thema „Ausländer auf dem Arbeitsmarkt“ sei zwiespältig. Einerseits würden Ausländer als Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt betrachtet, andererseits sei einem beträchtlichen Teil der österreichischen Bevölkerung bewusst, dass Ausländer in manchen Bereichen schwer zu ersetzen wären. Abschließend fordert der Autor die Entwicklung eines nachhaltigen Zuwanderungskonzeptes für Österreich und ein „Konzept bewusster Integrationspolitik“ (136).