Der erstaunliche wirtschaftliche Aufschwung der USA seit Mitte der 90er-Jahre hing - so scheint es - eng mit einer Politik der Deregulierung, Flexibilisierung und verstärkter Konkurrenz bei Kontrolle der Inflation und niedrigen Zinsen zusammen (Wall-Street-Modell). Wer dagegen beispielsweise höhere Löhne und Gehälter, mehr öffentliche Investitionen in Bildung, Gesundheit und Infrastruktur oder gar eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik fordert (Maine-Street-Modell), hat vermeintlich die Regeln des Spiels nicht verstanden. Doch dies ist falsch, so der Ansatz der Autoren, im Gegenteil: Die Strategien des Wall-Street-Modells untergraben auf Dauer ein lang anhaltendes und starkes Wirtschaftswachstum, das nicht nur für Wohlstand, sondern insbesondere durch eine Verringerung der Einkommensdifferenz zwischen Arm und Reich auch für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen soll. Diese Zusammenhänge und auch, welche Rolle Erwartungen der Marktteilnehmer dabei spielen, werden in dem bei hohem wissenschaftlichen Niveau sehr leicht verständlichen Buch der beiden US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler detailliert entwickelt; denn ein dauerhaft hohes Wirtschaftswachstum, so die feste Überzeugung der Autoren, ist möglich und wünschenswert zugleich. Inhaltsübersicht: 1. Wachstum und Gerechtigkeit; 2. Eine Geschichte des Wachstums in Amerika; 3. Amerikas neues Wachstumspotenzial; 4. Das Wall-Street-Modell; 5. Das Wall-Street-Modell: Zu wenig langfristiges Wachstum; 6. Das Wall-Street-Modell: Zu viel langfristige Ungleichheit; 7. Das Main-Street-Modell für Wachstum mit Gerechtigkeit; 8. Von der Wall Street zur Main Street: Wirtschaftspolitik für das 21. Jahrhundert.