/ 18.06.2013
Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (Hrsg.)
Ground Zero. Friedenspolitik nach den Terroranschlägen auf die USA. Friedensbericht 2002. Ergebnisse der State-of-Peace-Konferenz 2002
Münster: agenda Verlag 2002 (agenda Frieden 41); 271 S.; 21,90 €; ISBN 3-89688-146-9Den Schwerpunkt dieses Bandes bilden, wie der Titel schon zeigt, insbesondere die Auswirkungen der Terroranschläge in den USA auf die weltweite Kriegs- und Konfliktsituation. "Völkerrechtliche, philosophische, politikwissenschaftliche, historische und pazifistische Zugänge ermöglichen es, über monokausale und punktuelle Überlegungen hinauszugehen und der Komplexität langfristiger, sozialer Transformationsprozesse gerecht zu werden" (10). Der erste Teil versammelt dabei die Aufsätze, die sich mit den friedenspolitischen Konsequenzen des Terrorismus befassen, im zweiten geht es um die kritische Würdigung von Friedenskonzepten unter dem Gesichtspunkt der veränderten und sich weiter verändernden Situation.
Inhalt: 1. Der "Ground Zero" und seine friedenspolitischen Konsequenzen im Zeitalter der Globalisierung: 1.1 Zwischen Zerfall und Integration - Im Spannungsfeld von alter und neuer Weltordnung: Peter Strutynski: Die alten und die neuen Kriege: Kontinuität und Diskontinuität in den weltpolitischen Konfliktkonstellationen (11-30); Hans-Joachim Heintze: Der völkerrechtliche Rahmen der US-Reaktion auf den 11. September 2001 (31-50). 1.2 Schöne neue (Daten-)Welt - Chancen und Risiken der Informationsgesellschaft: Ronald H. Tuschl: Zwischen athenischer Demokratie und digitaler Diktatur - Informationsgesellschaft im Wandel (51-66); Ralf Bendrath: Die neue US-Regierung und ihre Cyber-Angst (67-88). 1.3 Vom alten zum neuen Kalten Krieg? - Von der militärischen Bipolarität zum hegemonialen Interventionismus: Thomas Roithner: Denn der Menschheit drohen Kriege - Die EU, ihre militärischen Ambitionen und die Konsequenzen aus dem Terror des 11. September 2001 (89-122); Peter Steyrer: Zur Legitimation von Krieg gegen Terror - Politische Selbstjustiz und deren Legitimationsversuche (123-141). 2. Kritik der dominierenden Friedenskonzeptionen und konstruktive Alternativen im Zeitalter der Globalisierung: 2.1 Terror versus Demokratie? - Kritische Bestandsaufnahme des Konzepts des "demokratischen Friedens" und dessen Gefährdung durch den internationalen Terrorismus: Wilhelm Nolte: Ground Zero - Zur Kriegsbereitschaft von Demokratie (142-164); Berthold Meyer: Die innere Gefährdung des demokratischen Friedens - Staatliche Terrorismusabwehr als Balanceakt zwischen Sicherheit und Freiheit (165-182). 2.2 Auf dem schwierigen Weg ins Informationszeitalter - Kritische Bestandsaufnahme der Informationshegemonie: Wolfgang Hofkirchner: Global Brain sucht Global Mind - Von Verletzlichkeit, Verantwortlichkeit und Vergatterung (183-201); Olivier Minkwitz: Rüstungsdynamik und Rüstungskontrolle unter den Bedingungen des Informationszeitalters (202-216). 2.3 Von Belgrad über Tetovo nach Kabul - Kritische Bestandsaufnahme des "humanitären" Interventionismus und der Globalisierung: Hajo Schmidt: Zur rechtsethischen Problematik aktueller militärischer Gewalteinsätze - von Belgrad nach Kabul (217-237); Bernhard Mark-Ungericht: Die WTO als Symptom und Instrument einer problematischen globalen gesellschaftspolitischen Entwicklungsrichtung (238-257). Anhang.
Florian Peter Kühn (KÜ)
Dr., M. P. S., wiss. Mitarbeiter, Institut für Internationale Politik, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
Rubrizierung: 4.41 | 4.22 | 2.64 | 2.25 | 3.6 | 4.43
Empfohlene Zitierweise: Florian Peter Kühn, Rezension zu: Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (Hrsg.): Ground Zero. Münster: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/17568-ground-zero_20243, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 20243
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Dr., M. P. S., wiss. Mitarbeiter, Institut für Internationale Politik, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
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