Erziehungswiss. Diss. Mainz; Gutachter: F. Hamburger. - Gegenstand der Untersuchung sind die Veränderungen in der Zielstellung und deren institutioneller Umsetzung politischer Erwachsenenbildung in den grün-nahen Stiftungen in Deutschland und Österreich. Während in ihrem Entstehen grün-alternative Bildungsarbeit in einem engen Zusammenhang mit den neuen sozialen Bewegungen und selbstorganisierten Projekten der 80er Jahre stand, haben sich seit der Wende 1989 ihre Rahmenbedingungen grundlegend gewandelt. Die aus den 60er Jahren stammenden Bildungsutopien "bilden keine hinreichenden Grundlagen mehr, um ein grün-alternatives politisches Bildungskonzept zur Diskussion zu stellen" (22). Zudem wurden nicht nur die anfänglich spezifisch "grünen" Inhalte längst auch von anderen Bildungsträgern übernommen, ebenso sind prononciert alternative didaktische Prinzipien (Lernen aus Betroffenheit und Erfahrung, Lernen am Konflikt, Zukunftsorientierung etc.) nahezu allgemein anerkannte Grundsätze der Bildungspraxis geworden. Die Autorin plädiert für eine grundlegende Neuorientierung und "Professionalisierung" grüner Bildungsarbeit. Inhaltsübersicht: Einleitung: Die 'moderne' Ambivalenz gegenüber der Moderne als Kennzeichen heutiger politischer Bildungsarbeit; I. Problemstellung und relevante Rahmenbedingungen; II. Zum Hintergrund politischer und alternativer politischer Bildung; III. Die Logik der Praxis oder: Die Gewöhnung an das Besondere; IV. Alternative politische Bildung im Umbruch.