Die WTO steht seit langem im Kreuzfeuer der Kritik von Globalisierungsgegnern. Dabei findet sich immer wieder das Argument, dass eine ungebremste Handelsliberalisierung die Umwelt irreparabel schädigt. Einige Länder bzw. Ländergruppen, allen voran die EU, haben diese Kritik aufgenommen und fordern eine verstärkte Berücksichtigung des Umweltschutzes. Insbesondere die Entwicklungsländer wehren sich aber gegen eine solche Politik, weil sie dahinter protektionistische Motive vermuten. In diesem Buch werden die Vorschläge und Forderungen der EU zur Einbeziehung umweltpolitischer Standards ins Regelwerk der WTO sowohl hinsichtlich ihrer generellen Machbarkeit als auch hinsichtlich ihrer Folgen für das übergeordnete Ziel der Handelsliberalisierung untersucht. Die Autoren sind keineswegs Gegner des Liberalisierungsprozesses. Sie halten den Freihandel für ein unverzichtbares Prinzip der Weltwirtschaft. Gleichzeitig plädieren sie jedoch dafür, umweltpolitische Belange in das WTO-Regelwerk zu übernehmen und zeigen Wege auf, wie die damit verbundenen Interessenkonflikte zwischen den WTO-Mitgliedstaaten überwunden werden könnten. Inhaltsübersicht: 2. Konfliktfelder Handelsliberalisierung und Umweltschutz; 3. Aktuelle Reformvorschläge der EU: Systematisierung und Bewertung: 3.1 Mögliche Wege zur Reform des WTO-Rechts; 3.2 Internationale Umweltverträge in das WTO-Recht integrieren?; 3.3 Prozessstandards, ökologische Kennzeichen und das WTO-Regelwerk; 3.4 Das Vorsorgeprinzip verankern? 4. Interessenausgleich zwischen den WTO-Mitgliedstaaten: 4.1 Gedanke des Interessenausgleichs; 4.2 Positionen einzelner Akteursgruppen; 4.3 Ansätze für einen Interessenausgleich.