/ 04.06.2013
Markus M. Müller
Haushaltsausgleich durch Verfassungspolitik? Die Diskussion um ein Balanced Budget Amendment in den USA
Berlin: Logos Verlag 1997; 176 S.; 49,- DM; ISBN 3-931216-61-6Die Studie befaßt sich mit einem in den USA (und anscheinend fast nur dort) immer wieder diskutierten Public Policy-Problem. Müller stellt es in den historisch-institutionellen Kontext und untersucht dann detailliert den Aufschwung und das bisherige Scheitern der einschlägigen Vorstöße nach dem Sieg der Republikaner bei den Kongreß-Wahlen von 1994. Ein echtes politisches Steuerungsmittel sieht der Autor in einem Balanced Budget Amendment nicht; er zeigt die politischen Interessen, die hinter diesem Symbol stehen. Die jüngsten Entwicklungen mit der Ankündigung eines tatsächlich ausgeglichenen Haushaltes hat Müller nicht mehr aufnehmen können, aber sie ändern auch nichts am Wert seiner in beiden Teilen (policy und politics) zutreffenden Analyse.
Aus dem Inhalt: 3. Schuldenentwicklung, institutioneller Rahmen und Ideologie: Vom Mythos des ausgeglichenen Haushaltes; 4. Die politische Ökonomie von ausgeglichenen Haushalten: Zur Evaluierung eines fiskalpolitischen Zieles; 5. Das Balanced Budget Amendment - Implementierung als verfassungspolitische Herausforderung: 5.1 Strukturelle Ursachen für Staatsverschuldung; 5.2 Zur Praxis eines Balanced Budget Amendments: Eine Prognose zur praktischen Umsetzung; 5.3 Institutionelle und prozessuale Folgen des Balanced Budget Amendments für das Regierungssystem der USA; 5.4 Institutionelle versus parteipolitische Rationalität: ein Erklärungsversuch.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 2.64 | 2.21
Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Markus M. Müller: Haushaltsausgleich durch Verfassungspolitik? Berlin: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/5387-haushaltsausgleich-durch-verfassungspolitik_7060, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 7060
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Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
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