Die außenpolitische Ausrichtung Rußlands gegenüber dem "nahen Ausland" ist Gradmesser für die russische Außenpolitik insgesamt. Ausgehend von den Positionen der Neo-Realisten in der Theorie der internationalen Politik, ergänzt um Überlegungen der Integrationstheoretiker, analysiert Westphal die Entwicklung seit der Auflösung der Sowjetunion. Die Autorin zeigt, daß der prowestlich-liberale Kurs nur von kurzer Dauer war. Seit 1993 ziele die Politik Rußlands hingegen auf eine "verstärkte Reintegration" hin (162). Für diese Tendenz in der Außenpolitik weist die Autorin sowohl innere als auch äußere politische und ökonomische Faktoren nach. Basis der Untersuchung sind neben der einschlägigen internationalen Literatur zahlreiche russische Quellen. Aus dem Inhalt: IV. Das "neue" Rußland; V. Wer bestimmt die Außenpolitik in Rußland?; VI. Die russische Außenpolitik - Vom "neuen Denken" zum "alten Realismus"; VII. Das "nahe Ausland" Rußlands: Eckpfeiler und Marksteine der Konstellation; VIII. Das "nahe Ausland" - Restaurative Konsolidierung durch die russische Vormacht; IX. "Der lange Arm des russischen Bären" - einige Fallbeispiele; XI. Ausblick: Rußland und der Westen.