"Diese neuen islamischen Fundamentalisten haben gar kein Interesse daran, aus einer korrupten eine gerechtere Gesellschaft zu machen." (19) Rashids Urteil über die fundamentalistischen Gruppen in Zentralasien ist eindeutig. In jahrelangen Recherchen hat der pakistanische Journalist detaillierte Informationen über die drei größten Gruppen, die zum Teil terroristisch agieren und sich vor allem über den Drogenhandel finanzieren, zusammengetragen und ihre Verbindungen zu den afghanischen Taliban und Osama Bin Ladens Al Kaida aufgedeckt. Rashid beschreibt auch, welchen Einfluss die Regierungspolitik der zentralasiatischen Staaten auf die Entwicklung der fundamentalistischen Gruppen und ihre Akzeptanz in der Bevölkerung hat: Nur mit einer Politik, die die Menschenrechte achte und eine gerechte wirtschaftliche Entwicklung fördere, lasse sich dem Fundamentalismus entgegenwirken. Der Westen aber habe sich bisher nur für die Öl- und Gasvorkommen dieser Länder interessiert, so sein Vorwurf, statt eine demokratische Entwicklung zu fördern. Die Investitionen der westlichen Ölkonzerne schürten die sozialen Unruhen, indem "sie eine superreiche, korrupte Elite hervorbringen" (289). Die wirtschaftliche und politische Entwicklung in Richtung allgemeiner Wohlstand und Demokratie werde von den autoritären Regimen gebremst, so die Schlussfolgerung des Autors. Sie und nicht die fundamentalistischen Gruppen seien das eigentliche Problem Zentralasiens.