Fayet ist davon überzeugt, dass der Begriff des Antikommunismus keine Analyse im eigentlichen Sinne darstellt, sondern eine Ideologie, die wie der Kommunismus eine Vielzahl von Werten, Glaubensinhalten und Mythen in sich trägt. Aus diesem Grund habe der antikommunistische Diskurs einen ebenso verstellten Bezug zur Wirklichkeit wie der kommunistische. Das Phänomen lasse sich sogar mit dem viel diskutierten Antiterrorismus vergleichen, da das Etikett des Terroristen wie das des Kommunisten auch auf eine Vielzahl von Bewegungen angewandt werde. Diese reichten von nepalesischen Maoisten über Globalisierungsgegner bis hin zu radikalen Islamisten. Auf der Basis der Typologie von Jean-Jacques Beckers differenziert Fayet zwischen sieben Typen des Antikommunismus. Dabei handelt es sich um den zeitgebundenen, den indifferenten, den denunziatorischen, den klassenspezifischen, den der Linken, den ideologischen und den wertebasierten Antikommunismus. Er verberge sich damit oft hinter einer Maske und manifestiere sich eher indirekt in bereits bestehenden Strukturen. In der Schweiz geschehe dies in einer unendlichen Zahl von Informationsdiensten sowie in religiösen Netzwerken und Bürgerwehren. Dazu kämen Unternehmerorganisationen wie der Schweizer Alpen-Club, Studentenverbindungen, Konsumentenorganisationen und schließlich fast die gesamte Schweizer Presse – eine Gemengelage, in die die Autoren tiefer eindringen. Dies geschieht vorwiegend in französischer Sprache. Erwähnt werden sollte noch die Tatsache, dass die Sowjetunion von der Schweiz über 30 Jahre hinweg nicht diplomatisch anerkannt wurde.