Die wichtigste Frage lautet: Warum wurde Deutschland geteilt? Und warum hat man in der Sowjetunion mehr als ein halbes Jahrhundert daran festgehalten? Und wenn das so war: Wieso hat man dann der Wiedervereinigung zugestimmt und schließlich auch den Beitritt des vereinigten Deutschland zur NATO gebilligt? Eine Deutschlandplanung, die auf eine Teilung des Landes hinauslief, besaß Stalin nicht, dennoch war die Teilung gemessen an der sowjetischen Ideologie und dem eigenen Herrschaftsanspruch nur folgerichtig. Allerdings, so Adomeit, hatte die UdSSR mit dieser Entscheidung ihren Herrschaftsbereich überdehnt, und die Parteiführer bis Tschernenko haben sich den Problemen eines imperialen Überengagements nicht gestellt. Gorbatschow bemühte sich erfolglos um Modernisierung und Humanisierung, was letztendlich zu einem Zusammenbruch des sowjetischen Reiches führte und damit auch zwangsläufig zur Aufgabe der deutschen Teilung. Adomeits klar strukturierte und vor allem kenntnisreiche Studie basiert auf bislang unveröffentlichtem Archivmaterial. Inhaltsübersicht: I. The Soviet Empire: 1. Theoretical and Conceptual Considerations. II. Expansion: 2. The Imperial and Ideological Paradigm. III. Crisis: 3. The Comprehensive Crisis of Empire. IV. Collapse: 4. Gorbachev’s Old and New Thinking; 5. Domestic Implications of Gorbachev’s German Policy; 6. The Last Crisis.