Anlässlich des 60. Geburtstags von Şen, Mitbegründer und noch bis Jahresende Direktor des renommierten Zentrums für Türkeistudien (ZfT) in Essen, nehmen seine Weggefährten und Kollegen das Themenfeld in den Blick, dem sich der Jubilar seit der Gründung des ZfT 1985 widmete: der wissenschaftlichen Beschäftigung mit praktischen Fragen türkischer Migration nach Deutschland. Ausgehend von einem historischen Überblick über die deutsche (Nicht-)Integrationspolitik der vergangenen Jahrzehnte steht vor allem der Bildungsaspekt (PISA-Studienergebnisse von Schülern mit Migrationshintergrund, Konzepte in der Erziehungswissenschaft etc.) im Mittelpunkt, wobei zahlreiche noch zu bewältigende Aufgaben identifiziert werden. Neben einigen persönlichen Notizen zum Jubilar, die allerdings die jüngsten Kontroversen anlässlich Şens umstrittener Bezeichnung der Türken als „neuen Juden Europas“ nicht mehr behandeln konnten, und Anekdoten aus der Entstehungsgeschichte des ZfT nimmt sich der Band in zwei Beiträgen auch der unter dem Eindruck der Europäisierung immer wichtiger werdenden trans- beziehungsweise supranationalen Migrationspolitik an. Dabei wird auch der Status quo der Beziehungen zwischen der Türkei und der EU erhoben, dem nicht zuletzt angesichts Şens neuer Aufgabe, dem Aufbau einer deutschsprachigen Universität in Izmir, besondere Relevanz zukommt.