Politikwiss. Diss. Berlin; Erstgutachter: H. D. Klingemann. - Am Beispiel der Umweltpolitik untersucht der Autor die Anpassungsleistung von Interessenverbänden in den USA hinsichtlich der Aufnahme und Verarbeitung neuer Themen am Beispiel der Umweltpolitik seit den sechziger Jahren. Amm stellt eine Ausdifferenzierung und Ausweitung des Verbändespektrums fest. Dadurch sieht er u. a. die Annahme der Pluralismuskritik widerlegt, "daß sich kaum neue Verbände zur Vertretung von Umweltinteressen gründen würden, weil gerade 'public interests' (wie die Umweltthematik) mit großen Problemen hinsichtlich der Organisationsfähigkeit zu kämpfen hätten" (271). Zur Analyse der wichtigsten einzelnen nationalen Verbände formuliert der Autor Indikatoren für die Thematisierung der Umweltfrage: Proklamierung von Umweltzielen, Einrichtung von Umweltabteilungen, Beteiligung an Umweltanhörungen der US-Kongreßausschüsse, Durchführung umweltbezogener Werbung. Auch auf dieser Analyseebene ist das Ergebnis - nach normativem, also hier umwelt- und demokratieverpflichtetem Grundverständnis -, "daß sich das System des Verbändepluralismus in den USA am vorliegenden Fall der Interessenvertretung von Umweltanliegen durchaus bewährt hat" (274). Inhaltsübersicht: 1. Einführung in die Untersuchung; 2. Die Entwicklung des Umweltbewußtseins, Erklärungen und Folgen; 3. Entwicklungen im System der Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften und Natur- und Umweltorganisationen in den USA seit 1960: Verbandssystemische Untersuchung; 4. Die einzelverbandliche Untersuchung (1): Aufnahme und Verarbeitung der Umweltthematik durch 56 wichtige Verbände; 5. Die einzelverbandliche Untersuchung (2): Akteure und Motive; 6. Exkurs: Adaption und Performanz; 7. Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse und Ausblick.