Das Politikfeld der internationalen humanitären Hilfe hat in der weltpolitischen Praxis der letzten Jahre eine immer größere Bedeutung erlangt. Im starken Kontrast dazu ist die akademische Debatte zu diesem Themenbereich im deutschsprachigen Raum noch unterentwickelt und kann nur auf wenige Untersuchungen zu Einzelaspekten verweisen. Die Studie soll vor diesem Hintergrund einen ersten Überblick über die Akteure der internationalen Katastrophenhilfe in Österreich sowie ihre jeweiligen handlungsleitenden Motivationen geben. Wichtigste Erkenntnis ist, dass die österreichischen öffentlichen Hilfsmaßnahmen im Ausland nicht nach streng humanitären Gesichtspunkten erfolgen, sondern regelmäßig regionale und sachliche Gewichtungen vorgenommen werden. Deutlich wird, dass - ähnlich wie z. B. in Deutschland - eine übergeordnete Politik der humanitären Hilfe fehlt. Es werden jedoch keine genaueren Analysen der identifizierten Defizite geliefert. Dies hat nicht zuletzt damit zu tun, dass die im angelsächsischen Sprachraum wesentlich weiter fortgeschrittene wissenschaftliche Diskussion nicht berücksichtigt wurde. Somit eignet sich vor allem der deskriptive Teil der Arbeit für einen raschen und überblicksartigen Einstieg in Fragestellungen der internationalen Katastrophenhilfe und ihre Strukturen in Österreich. Eine Gesamtbetrachtung des Politikfelds der internationalen humanitären Hilfe steht jedoch weiter aus.