Chomsky, emeritierter Professor am Massachusetts Institute of Technology, gilt als einer der bedeutendsten politischen Intellektuellen Amerikas. In seinen seit 2002 im New York Times Syndicate veröffentlichten Kolumnen bezieht er kritisch Stellung zur US-amerikanischen Außen- und Wirtschaftspolitik unter Präsident George W. Bush. In seiner Kolumne „Der 11. September: Umdenken tut Not“ (9) konstatiert er, dass vielen Amerikanern nun schlagartig klar werde, dass sie sich viel eingehender damit beschäftigen sollten, was ihre Regierung in der Welt tue und welchen Eindruck sie dort hinterlasse. Darüber hinaus ermahnt er die Amerikaner, sich darüber klar zu werden, dass sie in den Augen eines Großteils der Weltbevölkerung ein terroristisches Regime darstellten. Würden sie sich in ihrem politischen Handeln nach ihren eigenen Maßstäben beurteilen, so hätten sie sich schon lange selbst als terroristisches Regime eingestuft. In diesen deutlichen Worten zeigt sich Chomkys Talent, in wenigen Sätzen politische Widersprüche präzise aufzugreifen und ohne Rücksicht auf den herrschenden Mainstream politisch Stellung zu beziehen. In seinem Vorwort bezeichnet Tariq Ali Chomsky denn auch als die Stimme Amerikas, die es zu verteidigen gelte, da es ohne Menschen wie ihn schwierig wäre, die USA zu verteidigen und Außenstehenden begreiflich zu machen, dass die Bevölkerung der Vereinigten Staaten mit vielen Entscheidungen ihrer Regierung überhaupt nicht einverstanden sei.