Die Autoren zeigen, wie Muslime mithilfe eines gesellschaftlich konstruierten Feindbildes des Islams auf der politischen, kulturellen und rechtlichen Ebene ausgegrenzt werden. Der US-amerikanische Anthropologe Matti Bunzl beleuchtet den Begriff der sogenannten Islamophobie. Aus einer historischen Perspektive heraus verortet er diese in einer Gegenüberstellung mit dem Antisemitismus neu. Die Islamwissenschaftlerin Gudrun Harrer analysiert Orientbilder anhand der historischen Rezeption des Kinderbuchs „Hatschi Bratschis Luftballon“. Sie skizziert die sukzessiven Veränderungen des erstmalig 1904 in Berlin erschienenen Werkes bis zum Jahr 1968. Sie stellt fest, dass einige der Karikaturen dem nationalsozialistischen Stürmer entnommen sein könnten und erkennt begriffliche Abwandlungen wie vom Türkenland zum Morgenland. Darüber hinaus gibt sie einen Einblick in die sehr unterschiedlichen und oft sehr emotionalen Reaktionen auf das Werk. Der Religionsrechtler Richard Potz und der Politikwissenschaftler Farid Hafez setzen sich mit der von ihnen als islamophobisch bewerteten österreichischen Rechtsprechung auseinander. Dabei analysieren sie das Vorarlberger und Kärntner Moschee- und Minarettverbot im Rahmen der europäischen Rechtsprechung sowie des politischen Diskurses in Österreich und bewerten es aus religionsfreiheitlicher Perspektive. Die Politikwissenschaftlerin Barbara Sonnleitner untersucht das österreichische Wochenmagazin „Profil“ hinsichtlich seiner Berichterstattung zum Karikaturenstreit des Frühjahrs 2006. Sie hinterfragt dessen Anspruch, ein mit dem deutschen Magazin „Der Spiegel“ vergleichbares Aufklärungs- und Qualitätsmagazin zu sein. Im Fall der Auseinandersetzung um die Karikaturen des Propheten Mohammeds vermisst sie eine Berichterstattung über innerislamische Beiträge und Debatten und kritisiert, dass Muslime oft kollektivsymbolisch als subversives Element kodiert würden.