Der Band geht auf eine Arbeitstagung der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaften zurück, die im Juli 1994 in Bonn abgehalten wurde. Das Erkenntnisinteresse liegt weniger darin, die Tagung zu dokumentieren (nur neun der zwanzig gehaltenen Referate wurden in überarbeiteter Form aufgenommen) als vielmehr angesichts des "Kümmerdaseins" (10) der deutschen politikwissenschaftlichen Katastrophenforschung "verschiedene Aspekte der politischen und gesellschaftlichen Dimension von Katastrophen und der Katastrophenhilfe" (11) zu thematisieren. Inhalt: Rolf Hanisch: Katastrophen und ihre Opfer (20-60); Wolf R. Dombrowsky: Falsche Begriffe, falsches Begreifen, schädliches Zugreifen vor Ort: Über die Folgen verkehrten Denkens beim Gutgemeinten (61-72); Günter Hölter: Überlegungen aus der Praxis, für die Praxis: Helfen ja, aber wie? (73-77); Gerd Spittler: Nomaden in Dürren und Hungerkrisen - Plädoyer für eine neue Perspektive (78-95); Henrich Fenner: Von der Soforthilfe im Katastrophenfall zur dauerhaften Entwicklung. Möglichkeiten und Ergebnisse eines soziologischen Konzeptes zur Einsatzbegleitforschung und Beratung (96-110); Franz Nuscheler: Die überfällige Neuorganisation der Humanitären Hilfe (111-121); Peter Moßmann: Entwicklungszusammenarbeit als Prävention gegen Konflikte und Migration? Betrachtungen zu einem neuen Programmschwerpunkt der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) (122-162); Georg Cremer: "Das kommt ja sowieso nicht an!" Zum Problem des Mißbrauchs in der Katastrophenhilfe (163-182); Jochen Oppenheimer: Krieg, Nahrungsmittelhilfe und Befriedung in Mosambik (183-195); Hans Groffebert: Der Fall Somalia und die Deutsche Bundeswehr. Humanitäre Hilfe im Zeitalter der Blauhelmeinsätze (196-221); Peter Molt: Internationale Katastrophenhilfe für Ruanda - Eine vorläufige Bewertung - (222-248); Hans F. Illy: Institutionelle Aspekte des Katastrophenmanagements - Fallstudie Nicaragua - (249-269); Brigitte Jessen: Der Flutaktionsplan in Bangladesch (270-299); Claudia Jahn: Katastrophenmanagement in Ecuador: Der Fall La Josefina, Cuenca (300-317).