Auch dieses Jahr folgt das "streitbare" Lateinamerika Jahrbuch dem aus den Vorjahren bekannten Aufbau - einer Kombination von Analysen zu einem Schwerpunktthema und Berichten zur politischen, sozialen und ökonomischen Entwicklung in ausgewählten Ländern Süd- und Mittelamerikas. Als Schwerpunkt werden, vor dem Hintergrund der neoliberalen Wirtschaftspolitik in zahlreichen lateinamerikanischen Staaten, die Auswirkungen der Wirtschaftspolitik auf die (ländliche) Bevölkerung betrachtet. Neben der bereits bekannten Konzentration des Bodenbesitzes in den Händen weniger nationaler und internationaler Konzerne resümieren die Autoren die Zunahme von ländlicher Armut und darüber hinaus eine verstärkte Abhängigkeit von Nahrungsmittelimporten. Inhalt: I. Analysen: Michael Windfuhr: Die Rolle des Agrarsektors. Politische und rechtliche Rahmenbedingungen von Ernährungssicherheit (17-32); Ute Schüren: "Land ohne Freiheit": Mexikos langer Abschied von der Agrarreform (33-65); Thomas Fatheuer: Die Wiederkehr des Verdrängten. Agrarreform und soziale Bewegungen in Brasilien (66-80); Heidi Feldt / Michael Krämer: Kein Land in Sicht - Die Agrarfrage in El Salvador nach dem Bürgerkrieg (81-95); Rainer Huhle: Rückkehr in die Zukunft? Das Leben in den Bürgerkriegsgebieten Perus nach der Vertreibung des Sendero Luminoso (96-108); Carmen Diana Deere: Die Reform der kubanischen Landwirtschaft (109—132); Gerrit Huizer: Indigene Spiritualität und Volkswiderstand (133-161); Wolfgang Gabbert: Chiapas - Die Grenzen der Kooptation und der Aufstand von 1994 (162-178). II. Berichte: Jorge Schvarzer: Argentinien 1996: Der Beginn der politischen Krise als Ende des langen Zyklus erfolgreicher Stabilisierung (181-191); Ulrich Goedeking: Bolivien: Großer Wurf oder große Worte? (192-204); Barbara Fritz: Brasilien: Bye-bye Neoliberalismus, hello Globalisierung! (205-216); Elmar Römpczyk: Chile: Wieviel Modellhaftes kann sich das Land noch leisten? (217-229); Albrecht Koschützke: Dominikanische Republik: Die Schatten der Caudillos werden kürzer (230-240); Werner Lamottke: Guatemala: Frieden - und soziale Ungerechtigkeit hoher Intensität (241-249); Carole Sambale-Tannert: Haiti: Der schwierige Weg zu einer gemeinsamen politischen Kultur (250-259); Gerhard Dilger: Kolumbien: Machterhalt um jeden Preis (260-269); Ralf Leonhard: Nicaragua: Die zweite Abwicklung der Sandinistischen Revolution (270-279); Martin Ling: Trinidad und Tobago: Ende der afrotrinidadischen Dominanz? (280-287).