/ 17.06.2013
Karin Gabbert / Wolfgang Gabbert / Ulrich Goedeking / Bert Hoffmann / Anne Huffschmid / Albrecht Koschützke / Michael Krämer / Urs Müller-Plantenberg / Juliana Ströbele-Gregor (Hrsg.)
Medien und ihre Mittel
Münster: Westfälisches Dampfboot 2004 (Jahrbuch Lateinamerika. Analysen und Berichte 28); 201 S.; 24,80 €; ISBN 3-89691-579-7Im Hauptteil des Jahrbuchs befassen sich deutsche sowie lateinamerikanische Politik-, Kultur- und Wirtschaftswissenschaftler mit Prozessen und Akteuren der Medienkultur und Medienpolitik in Süd- und Mittelamerika. Freie Medien werden dabei einleitend als Voraussetzung und Kennzeichen politischer Demokratie beschrieben. Presse, Film, Rundfunk und Internet seien aber in einigen Staaten des Kontinents in einen „Kampf um Öffentlichkeit“ (15) geraten, in einen Interessenkonflikt zwischen etablierten - und zum Teil autoritären - Regimen und Gesellschaftsgruppen, zwischen neuen sozialen Bewegungen und Wirtschaftsinteressen der Medienkonzerne. Neben dieser allgemeinen Tendenz wird die Situation der Medien auf dem Kontinent als so unterschiedlich wie die Gesellschaftsmuster der einzelnen Länder dargestellt: Die Beiträge dazu reichen vom lateinamerikanischen Kino, das vor allem mit Filmen aus Argentinien, Mexiko und Brasilien internationale Aufmerksamkeit erreichte, über eine Analyse der dramatischen lateinamerikanischen TV-Serien Telenovelas bis zu dokumentarischen Fotografieprojekten indigener Camaristas im Süden Mexikos. In sieben kurzen Länderanalysen thematisieren die Autoren eher bekanntere soziale und teilweise gewalttätig ausgetragene Konflikte wie die in Argentinien, Venezuela und Bolivien, widmen sich aber auch der brasilianischen Präsidentschaft Lula da Silvas sowie der „(fast) lautlose[n] Revolution“ (135) im mittelamerikanischen Belize.
Aus dem Inhalt:
Bert Hoffmann:
Editorial: Medien und ihre Mittel (7-12)
Sérgio Costa:
Der Kampf um Öffentlichkeit: Begriff, Akteure, politische Dynamiken (13-31)
Rafael Otano / Guillermo Sunkel:
Chile: Die Freiheit der Journalisten in den Medien (32-50)
Bettina Bremme:
„Extremsituationen regen sehr zum Erzählen an“ - Das lateinamerikanische Kino: Kreativität inmitten von Krisen und Aufbrüchen (51-66)
Anne Huffschmid:
Eine andere Art zu sehen? Die Camaristas aus Chiapas (67-84)
Gisela Klindworth:
„Das ist ja wie in der Telenovela!“ - Lateinamerikanische Serien als Märchen der modernen Welt (85-100)
Bert Hoffmann:
Zwischen Exklusion und Demokratisierung: Internet und Öffentlichkeit in Lateinamerika (101-118)
Länderanalysen
Gaby Weber:
Argentinien: Ein Land in Wartestellung (126-134)
Wolfgang Gabbert:
Belize: Eine (fast) lautlose Revolution (135-141)
Anne Piepenstock / Gonzalo Vargas / Ulrich Goedeking:
Vom Musterland zum Volksaufstand - Die Krise des neoliberalen Modells in Bolivien (142-153)
Imme Scholz:
Brasilien: Ein Jahr Regierung Lula. Vorsichtige Reformen und viel Kontinuität (154-165)
Alberto Acosta:
Ecuador: Der rasche Wandel eines Hoffnungsträgers (166-174)
Enrique Dussel Peters:
Mexiko: Fox im Wunderland - oder Krise as usual? (175-186)
Margarita López Maya:
Venezuela 2002/2003: Konfrontation und Gewalt (187-201)
Steffen Heinzelmann (STH)
Politikwissenschaftler, M. A., Press Officer, Institute for Advanced Sustainability Studies e. V. (IASS) Potsdam.
Rubrizierung: 2.65 | 2.22
Empfohlene Zitierweise: Steffen Heinzelmann, Rezension zu: Karin Gabbert / Wolfgang Gabbert / Ulrich Goedeking / Bert Hoffmann / Anne Huffschmid / Albrecht Koschützke / Michael Krämer / Urs Müller-Plantenberg / Juliana Ströbele-Gregor (Hrsg.): Medien und ihre Mittel Münster: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/14683-medien-und-ihre-mittel_25807, veröffentlicht am 03.12.2007.
Buch-Nr.: 25807
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Politikwissenschaftler, M. A., Press Officer, Institute for Advanced Sustainability Studies e. V. (IASS) Potsdam.
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