Die empfehlenswerte Studie setzt sich schwerpunktmäßig mit der Wirtschafts- und Finanzpolitik der mexikanischen Regierungen seit der Verschuldungskrise von 1982 auseinander. Hierbei geht es dem Autor darum, die inneren Widersprüche des Konzeptes der "neoliberalen Strukturanpassung" darzulegen. Neben einer hilfreichen, einführenden Übersicht über die Grundzüge der mexikanischen Geschichte im 20. Jahrhundert werden auch aktuelle Forschungslücken wie die Rolle der Frauen und die genaueren Hintergründe für den Aufstand in Chiapas geschlossen. Allerdings relativiert die neueste wirtschaftliche Entwicklung in Mexiko seit Anfang 1997 teilweise die Grundaussagen des Autors auch zur NAFTA, da Präsident Zedillo drei Jahre vor Fälligkeit die Restschuld von ca. 5,6 Milliarden DM an die USA zurückzahlen und sich die mexikanische Wirtschaft merklich erholen konnte.