/ 21.06.2013
Andrea Riesch
Migration von Marokko in die EU. Migrationsursachen und Reaktionen europäischer Migrationspolitik
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2007 (Münchner Beiträge zur europäischen Einigung 15); 113 S.; brosch., 19,- €; ISBN 978-3-8329-2509-3Politikwiss. Magisterarbeit München; Gutachter: W. Weidenfeld. – Die meisten afrikanischen Einwanderer in Europa stammen aus Marokko. Dabei wird das Land nicht als Herkunftsland von Asylbewerbern akzeptiert; die Migration wird als freiwillige Wanderungsbewegung oder Wirtschaftsmigration charakterisiert, zudem entwickelt sich Marokko zunehmend als Transitland für Migranten aus dem Afrika südlich der Sahara. Die Autorin fragt zunächst nach den Gründen für diese anhaltend starke Migrationsbewegung in Richtung Europa. Hierfür greift sie auf soziologische Migrationstheorien zurück und geht auf den historischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Kontext ein. Zwar seien in erster Linie ökonomische Disparitäten zwischen Marokko und der EU für die Einwanderung verantwortlich, doch zeichne sich dieser Migrationsprozess durch eine Eigendynamik aus, die bisher politisch nicht durchbrochen werden konnte. Im zweiten Untersuchungsschritt fragt Riesch, ob die Migrationsursachen in einwanderungspolitischen Ansätzen und Programmen der EU ausreichend berücksichtigt werden. Einen besonderen Stellenwert nimmt der seit 1999 vom Europäischen Rat verfolgte integrierte Migrationsansatz ein, der verschiedene Politikfelder verbindet und zudem eine präventive Dimension aufweist. Die Autorin schließt mit Vorschlägen für eine Ausweitung dieses integrierten Ansatzes.
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 3.5 | 3.6 | 4.42 | 2.67
Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Andrea Riesch: Migration von Marokko in die EU. Baden-Baden: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/27754-migration-von-marokko-in-die-eu_32595, veröffentlicht am 27.03.2008.
Buch-Nr.: 32595
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Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
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