Die nach dem Fall der Berliner Mauer aufkeimende Hoffnung auf eine friedliche Weltgemeinschaft wurde durch die Terrorangriffe am 11. September 2001 zerstört. Primor sieht in den Anschlägen ein Symbol für die unkalkulierbare Gefahr des Terrorismus, Samuel Huntington habe dies bereits in den frühen 90er-Jahren erkannt. Seither habe in der Sicherheitspolitik ein radikales Umdenken eingesetzt. Primor konstatiert, dass der Islamismus den Platz des Widersachers, den zuvor die kommunistische Ideologie innehatte, eingenommen habe – der liberal-demokratische Aufbruch stehe vor einem Scherbenhaufen. Dieser Paradigmenwechsel werde nicht nur in den Arbeiten von Wissenschaftlern wie Huntington oder Fukuyama deutlich, sondern auch in länderspezifischen Studien. Konsequenterweise hätten die konservativen Think Tanks in den USA den Terror des Al Kaida-Netzwerkes als globale Kriegserklärung aufgefasst, die sich nicht nur gegen die Supermacht, sondern auch gegen die gesamte internationale Gemeinschaft richte. Alle Nationen seien dieser Bedrohung ausgesetzt. Dem Kampf gegen den internationalen Terrorismus kommt nach Ansicht von Primor deshalb eine zentrale Bedeutung zu. An eine neue Sicherheitspolitik stellt er die Forderung, nicht nur die direkten Anhänger von Al Kaida in den Blick zu nehmen, sondern auch die Förderer und Sympathisanten. Ihm ist aber bewusst, dass sich daraus Probleme für die Individualrechte der einzelnen Bürger ergeben. Deshalb liefert er auch keine Patentlösungen, sondern verweist auf die Vielschichtigkeit der Probleme und die lange Historie der Auseinandersetzung mit dem islamischen Fundamentalismus. Dieser habe viele Gesichter, die man kennen müsse, um den Frieden zu erlangen. Primor erörtert deshalb in diesem Buch die Ursprünge des Terrors, besucht dessen Schauplätze, analysiert die Hintergründe und sucht nach Wegen für den Frieden. Diese findet er im Islam selbst.