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/ 18.06.2013
Peter Pilz

Mit Gott gegen alle. Amerikas Kampf um die Weltherrschaft

Stuttgart/München: Deutsche Verlags-Anstalt 2003; 287 S.; 2. Aufl.; geb., 22,90 €; ISBN 3-421-05758-3
Das Buch präsentiert eine Bestandsaufnahme US-amerikanischer Interventionspolitik. Pilz stellt die These auf, dass die USA seit dem Zweiten Weltkrieg und insbesondere seit dem Zusammenbruch des Ostblocks eine imperialistische Außenpolitik betreiben. Die Möglichkeit dazu sieht der Autor primär in der militärischen und wirtschaftlichen Übermacht der USA begründet, die auf Jahre gesichert sei. Im Rahmen dieses politischen Bestrebens versuchten sie, internationale Organisationen wie die UNO zur Durchsetzung eigener Interessen zu instrumentalisieren. Ferner würden die USA internationale Organisationen und das Völkerrecht übergehen, falls sich diese nicht gemäß den eigenen politischen Ambitionen instrumentalisieren lassen. Zur Illustration bedient sich der Autor einer Reihe von Fallstudien, wie zum Beispiel der Absetzung des Taliban-Regimes in Afghanistan. Diese sei, verbunden mit der militärischen Intervention, völkerrechtswidrig gewesen, weil der Einsatz von Streitkräften seine Legitimation nur aus Selbstverteidigungszwecken ziehe, nicht aber aus Präventions- oder Vergeltungsmotiven. Der Autor beschreibt weiterhin, wie sich die USA einer Vielzahl internationaler Abkommen (Landminen, Rüstungskontrolle, Atomwaffentestverbote, Biowaffen und chemische Waffen) widersetzten. „Statt gleichem Recht für alle gilt das imperiale Dreistufenrecht. Die Feinde dürfen nichts, die Freunde erstaunlich viel und die USA alles" (111).
Sven Wagener (SWA)
Dipl.-Politologe, M. E. S.
Rubrizierung: 4.222.64 Empfohlene Zitierweise: Sven Wagener, Rezension zu: Peter Pilz: Mit Gott gegen alle. Stuttgart/München: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19911-mit-gott-gegen-alle_23175, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 23175 Rezension drucken
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