/ 22.06.2013
Walter Thaler
Mut und Wille. Salzburgs Sozialdemokratie 1960-2010
Wien: Wilhelm Braumüller 2010; XII, 327 S.; 26,90 €; ISBN 978-3-7003-1735-7Walter Thaler untersucht den strukturellen Wandel der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) im Bundesland Salzburg. Parteipolitik manifestiert sich für den Autor immer auch an markanten, die Partei prägenden Persönlichkeiten. Als Beispiel nennt er die oberösterreichische Bauerntochter aus Penetzdorf Gabriele Burgstaller, die mit 41 Jahren als erste Frau den Vorsitz in der Salzburger SPÖ übernahm und die Partei in den Landtagswahlen 2004 zum Sieg führte. Laut Thaler hat die SPÖ eine Wandlung von einer zentralistisch ausgerichteten Partei hin zu einer sich modern präsentierenden, föderalistischen Partei vollzogen, dennoch werde sie überwiegend von über 50-Jährigen dominiert. Zudem entfremde sich die Partei zunehmend vom unteren sozialen Drittel der Bevölkerung und nähere sich damit der Österreichischen Volkspartei an. Beide Parteien ließen sich aus soziologischer Perspektive mittlerweile in der Mitte der Bevölkerung verorten. Er schränkt allerdings ein, dass in der SPÖ immer noch Gewerkschaftsmitglieder und Beamte des öffentlichen Dienstes überrepräsentiert seien. Daher fordert er für die SPÖ eine neue Form der Parteiarbeit, weg von den sich im Organisatorischen erschöpfenden Funktionärszirkeln, hin zu einer offeneren Form des Dialogs mit den Bürgen. Darüber hinaus müsse sie sich der Ausbildung ihrer Führungselite widmen und dabei gleichermaßen auf Funktionsträger setzen, die gewerkschaftsnahe parteigebundene Kreise und moderne parteiunabhängige Schichten der Bevölkerung repräsentieren.
Marinke Gindullis (MG)
Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 2.4 | 2.22
Empfohlene Zitierweise: Marinke Gindullis, Rezension zu: Walter Thaler: Mut und Wille. Wien: 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/32585-mut-und-wille_38894, veröffentlicht am 08.09.2011.
Buch-Nr.: 38894
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