Nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes erwies sich die Nationalitäten- und Minderheitenproblematik in den Staaten des früheren Ostblocks als eine der existentiellen Bedrohungen für eine friedliche Entwicklung der Region. In seiner vorherrschend juristisch ausgerichteten Untersuchung ist Brunner zunächst bestrebt, zu einer möglichst genauen Abgrenzung der Probleme zu kommen. Die detaillierte Bestandsaufnahme der Situation und die Analyse der jeweils unterschiedlichen Konfliktursachen bilden die Voraussetzung für die Entwicklung adäquater Lösungsansätze. Der Autor diskutiert eine große Bandbreite sowohl bereits vorhandener Ansätze als auch Chancen und Risiken möglicher Lösungen. Aus dem Inhalt: I. Problemaufriß. II. Begriffsklärungen. III. Bestandsaufnahme: A Staaten und Staatsvölker: 1. Zerfall der Mehrvölkerstaaten; 2. Homogene Nationalstaaten; 3. Nationalitätenstaaten; 4. Mehrvölkerstaaten; B Minderheiten: 1. Alte Minderheiten; 2. Neue Minderheiten im ehemaligen Jugoslawien; 3. Neue Minderheiten in der ehemaligen Sowjetunion; 4. Neue Minderheiten in der ehemaligen Tschechoslowakei. IV. Konfliktursachen: 1. Posttotalitäre Transformationsprobleme; 2. Nationalstaatlicher Nachholbedarf; 3. Historische Fehlentscheidungen der Westmächte; 4. Entkolonialisierungsprobleme; 5. Kulturregionen. V. Lösungsmöglichkeiten: A Minderheitenschutz: 1. Internationale Entwicklungen; 2. Entwicklungsstand der innerstaatlichen Gesetzgebung; 3. Rechtstechnische Gestaltungsmöglichkeiten; 4. Territorialitätsprinzip: Föderalismus und Territorialautonomie; 5. Personalitätsprinzip: Kulturautonomie; B Grenzrevisionen. C. Bevölkerungsaustausch.