Mit je unterschiedlichen Schwerpunkten untersuchen die Autoren für die drei Länder die von Schönwälder einleitend skizzierte Frage, inwieweit sich die "im weitesten Sinne sozialdemokratischen Parteien" (8) programmatisch und strukturell in der Folge von Machtverlust sowie innen- und außenpolitischem Wandel verändert haben. Zunächst zeichnet Unger die Entwicklung der Demokratischen Partei der USA von ihren historischen Anfängen bis heute und die politische Karriere Clintons nach. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, daß Clintons Politik mit dem neoliberalen Modell seiner Vorgänger keineswegs gebrochen hat. Schönwälder untersucht den Wahlsieg der britischen Labour Party 1997 und den vorausgegangenen Wandel von "Old" zu "New Labour", den sie in wesentlichen Punkten als bewußte Inszenierung offenlegt. Ihre Analyse der Politik und Programmatik Labours unter Blair führt sie zu der Charakterisierung als einer "stramm zentralistisch geführte[n], wirtschaftsliberal-kommunitaristisch ausgerichtete[n] Volkspartei" (119). Wehr legt in seinem Beitrag über die deutsche Sozialdemokratie den Schwerpunkt auf die programmatische Entwicklung seit 1982. Für die derzeitige Rollenverteilung zwischen Lafontaine und Schröder resümiert er, daß sie "die Moderation eines vorsichtigen Anpassungskurses der SPD an als gegeben angenommene Realitäten zum Ziel hat" (171). Abschließend diskutieren Wehr und Unger vergleichend die Folgen der bisherigen konservativen Vorherrschaft sowie die zukünftigen Dimensionen und Perspektiven linker Politik. Inhalt: Karen Schönwälder: Clinton - Blair - Schröder. Bessere Zeiten für die neuen Sozialdemokraten? (7-10); Frank Unger: "Putting People First?" Der Südstaaten-Hipster als New Democrat (11-70); Karen Schönwälder: "New Labour - New Britain". Tony Blairs altes neues Großbritannien (71-126); Andreas Wehr: "Innovationen für Deutschland". Die SPD auf dem Weg zurück zur Macht? (127-177); Frank Unger / Andreas Wehr: Links neu durchdenken (179-189).