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/ 21.06.2013
Wolfgang Mazal / Takashi Muranaka (Hrsg.)

Österreich – Japan. Gesellschaft und Recht im Wandel. Bestandsaufnahme

Wien/Graz: Neuer Wissenschaftlicher Verlag 2009 (Recht); 185 S.; 44,80 €; ISBN 978-3-7083-0626-1
Der Band ist aus einem von 2004 bis 2008 laufenden Kooperationsprojekt der Universität Wien und der Kyoto State University hervorgegangen, das „Fragen des gesellschaftlichen Wandels und seiner rechtlichen Bewältigung“ (5) gewidmet war. Abgedruckt sind Manuskripte, in denen aus vorwiegend rechtsdogmatischer Sicht der Frage nachgegangen wird, ob die vorhandenen rechtlichen Mechanismen tauglich sind, um wachsenden Anforderungen wie beispielsweise dem internationalen Wettbewerb, sicherheitspolitischen Gefährdungen oder den Folgen des demografischen Wandels gerecht zu werden. Den Schwerpunkt bilden Beiträge, in denen die Autoren die Entwicklungen in einzelnen Rechtsgebieten, etwa im Zivil-, Arbeits- und Sozialrecht in den letzten 20 Jahren in Japan und Österreich skizzieren. Eine „tour d’horizon durch das österreichische Verfassungsrecht“ bietet Christoph Grabenwarter. Angesichts der Einberufung eines Verfassungskonvents durch das österreichische Parlament gelangt er zu der Einschätzung, dass „die Problemlösungsfähigkeit der politischen Entscheidungsträger und Akteure wenn schon nicht erschöpft so deutlich an ihre Grenzen geraten ist“ (43). Daneben finden sich zwei politikwissenschaftlich ausgerichtete Beiträge: Hideo Otake stellt überblicksartig den gesellschaftlichen und politischen Wandel in Japan seit 1965 dar und Fritz Windhager setzt sich kritisch mit der Entwicklung der österreichischen Konkordanzdemokratie auseinander. Angesichts der langjährigen Krise des Austrokorporatismus seien neue Ideen, die „Mut zum Risiko“ beweisen, gefordert. Für eine zukunftsfähige Struktur einer neuen Sozialpartnerschaft wäre „schon viel mit der Verbreitung der Einsicht gewonnen, es diesmal [...] nicht mehr auf den Zwang von ‚Außen’ [...] ankommen zu lassen, sondern“, so Windhager, „das Eigenrecht zur Initiative zu nützen“ (38).
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.212.2622.42.68 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Wolfgang Mazal / Takashi Muranaka (Hrsg.): Österreich – Japan. Wien/Graz: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/31580-oesterreich--japan_37609, veröffentlicht am 17.02.2010. Buch-Nr.: 37609 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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