Vor dem Hintergrund der Biographie Kreiskys zeichnet der Autor ein genaues und faktenreiches Bild der SPÖ und der österreichischen Gesellschaft unter dem Bundeskanzler Kreisky. Schmid zeigt die Beziehung der SPÖ zum Staat, zu den Medien und zu gesellschaftlichen Gruppen – wie etwa der römisch-katholischen Kirche – ebenso auf wie die sozialdemokratische Wirtschafts- und Außenpolitik, der Kreiskys besonderes Interesse galt (41). Der Autor befaßt sich mit der Stärkung der SPÖ durch Kreisky, mit den nachfolgenden Erosionsprozessen und dem kontinuierlich anhaltenden Verlust an politischer Macht in Österreich (45). Er sieht mit Pelinka die Modernisierung des österreichischen Staates in den Bereichen Wirtschaft, Soziales, Bildung und Justiz als ein Ergebnis der kreiskyschen Visionen und Reformpolitik an und konstatiert eine "nachhaltige[...] und tiefgründige[...] Veränderung der politischen Kultur des Landes" (265). Anmerkungsteil und Anhang des Buches sind reich an Quellen, Schemata und statistischen Informationen. Inhaltsübersicht: 2. Die Ära Kreisky: 2.1 Bruno Kreisky – eine biografische Skizze; 2.2 Die Ära KREISKY – Zentrale Fragestellungen. 3. Sozialdemokratie in Österreich (1970-1983): 3.2 Struktur der SPÖ; 3.3 Sozialdemokratische Grundsatzpositionen und Perspektiven (unter Berücksichtigung der Programmdiskussion 1978); 3.4 Die großen politischen Strategien; 3.5 Ziele der kreiskyschen Reformpolitik; 3.6 Erosionsprozesse in der SPÖ – Das Ende der Ära KREISKY; 3.7 Evaluation: Die SPÖ in der Ära Kreisky. 4. Politik braucht Visionen; 5. Rückblick auf eine Ära.