Die Schrift entstand im Kontext des Forschungsnetzwerkes "The European Policy Process", das im Rahmen des Human Capital and Mobility Programms von der EU gefördert wurde. Die Autoren, Dozenten und Absolventen des Instituts für Staats- und Politikwissenschaft an der Universität Wien, analysieren dreieinhalb Jahre nach dem EU-Beitritt Österreichs die Veränderungen des politischen Systems mit dem Schwerpunkt im Bereich der Sozial- und Umweltpolitik. Die angesichts der gestiegenen Komplexität von Politiknetzwerken und Entscheidungsprozessen zu erwartenden Phänomene wie gesteigerte Anforderungen und Ressourcenknappheit der politischen Akteure, die Zunahme von Kompetenzkonflikten, der Einflussverlust des Parlaments zugunsten der Regierung oder die nachteiligen Folgen für die nationalen Subsysteme (die österreichischen Bundesländer) und zentrale österreichische Verbände werden im Einzelnen konkret anhand von zwei Sektorstudien und je zwei Fallstudien herausgearbeitet und in einem Schlussaufsatz zusammenfassend mit großer Übersichtlichkeit dargestellt. Auch wenn konstatiert wird, dass politische Gestaltung in den Politikfeldern Wirtschaft und Soziales auf allen Ebenen stattfindet, bestätigen die Forschungen im Ergebnis eindeutig die zentrale These einschlägiger politikwissenschaftlicher Analysen, nach der die nationale Ebene auch im Rahmen des europäischen Mehrebenensystems weiterhin entscheidende Relevanz behält (226 ff.). Inhalt: Gerda Falkner / Wolfgang C. Müller: Einleitung: Österreichische Politik im europäischen Mehrebenensystem (13-37); Martina Eder / Karin Hiller: Sektorstudie Sozialpolitik (39-78); Martina Eder: Fallstudie: Entsenderichtlinie und Arbeitsvertragsrechtsanpassungsgesetz (79-110); Karin Hiller: Fallstudie: Elternurlaubsrichtlinie (111-138); Gerhard Steiner / Rita Trattnigg: Sektorstudie Umweltpolitik (139-171); Gerhard Steiner: Fallstudie: IPPC-Richtlinie (173-191); Rita Trattnigg: Fallstudie: Umweltverträglichkeitsprüfung (193-219); Gerda Falkner: Österreichische Politiknetzwerke und EU-Mitgliedschaft: Ergebnisse und Trends (221-247).