"Im Frühjahr 1945 konnte man die Situation in Österreich nur mit dem Wort chaotisch beschreiben und die Wirtschaftsaussichten waren sehr düster." (141) Aber einige Persönlichkeiten, die aus den beiden sich etablierenden Parteien kamen, verhalfen dem Land zu Freiheit und politischer Unabhängigkeit. Bader, der 1999 unter Clinton zum Vize-Außenminister für Kultusangelegenheiten ernannt wurde, beschreibt diese Entwicklung aus einer zeitnahen Perspektive: Die amerikanische Originalfassung dieses Buches ist 1966 erschienen. Der Autor hatte sich als Fellow des Fulbright Programms 1953-1954 in München und Wien aufgehalten und zu seinem Thema unter dem unmittelbaren Eindruck der Ereignisse recherchiert. Das Buch liest sich noch heute lebendig und spannend. Bader erklärt Österreichs Schwierigkeiten, eine offene Diskussion über die eigene NS-Vergangenheit zu führen, mit der Entscheidung der Alliierten 1945, das Land als erstes Opfer des Dritten Reiches zu betrachten und auf Reparationen zu verzichten. Auch zeigt sich, dass die Unabhängigkeit Österreichs nicht das Ergebnis des westlichen Verhandlungsgeschicks war. Vielmehr sei das Interesse der Sowjetunion an Österreich so gesunken, dass sie sich mit einer Neutralität zufrieden geben konnte. Inhalt: 1. Die Wiedergeburt Österreichs; 2. Österreich und die westlichen Alliierten; 3. Die Nationalratswahlen im November 1945; 4. Die Alliierte Kontrollkommission; 5. Innere Sicherheit; 6. Die sowjetische Industrie in Ostösterreich; 7. Der Kampf um die Gewerkschaften; 8. Der kommunistische Putsch; 9. Der Weg zur Neutralität.