Politikwiss. Diplomarbeit Innsbruck; Gutachter: A. Pelinka. - Durch seine geographische Lage gehört Österreich neben Deutschland zu denjenigen Ländern der Europäischen Union, die in besonderem Maße von den Auswirkungen der EU-Osterweiterung betroffen sein werden. In der Osterweiterung erkennt Lugmayr einerseits eine sicherheitspolitische und andererseits eine ökonomische Strategie, um sowohl die Folgen des Systemwandels in Mittel- und Osteuropa als auch die weltweit zu beobachtende Globalisierung zu bewältigen. Vor diesem Hintergrund verfolgt die Regierung in Wien auf der EU-Ebene eine Politik der graduellen und kontrollierten Einbindung der Beitrittskandidaten in die Strukturen der Europäischen Union, um so die Gefahren eines möglichen ökonomischen Anpassungsschocks und Migrationdrucks die von den vier unmittelbaren Nachbarstaaten - Slowenien, Tschechische Republik, Slowakei und Ungarn - ausgehen, für Österreich möglichst gering zu halten. Gleichzeitig versucht die Regierung mithilfe des Konzepts der "strategischen Partnerschaft", das gerade diesen Ländern in Anlehnung an das "Mitteleuropa-Konzept" offeriert wird, zusätzliche, individuelle Handlungsmöglichkeiten zu erschließen. Auf der Grundlage einer intensiven Analyse der politischen Haltung österreichischer Parteien, Gewerkschaften und größerer Verbände zur EU-Osterweiterung macht der Autor deutlich, dass eine sachpolitische Auseinandersetzung mit dem Thema außerhalb des polarisierten Parteienwettbewerbs nicht geführt wird.