Wenn ein 551 Seiten starker Band nicht weniger als 107 Beiträge umfaßt, kann man sich ausrechnen, daß für jeden einzelnen davon nicht sehr viel Platz zur Verfügung steht. Schwerpunktthema des Bandes ist die Zweite Republik in Österreich, aber auch sonst werden noch allerlei Themen angerissen. Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen, und so wird den Lesern ein breites Spektrum der zeitgeschichtlichen Forschung in unserer Nachbarrepublik gebracht. Die Konzeption des Bandes führt allerdings notwendig dazu, daß die einzelnen, durchaus nicht eng gehaltenen Themen lediglich thesenhaft angerissen werden können. Inhaltsübersicht: Die Zweite Österreichische Republik: Periodisierung, Strukturen, sozialer Wandel; "Die Modernisierung der Provinz" - Österreichs Bundesländer zwischen Modernisierung und Regionalismus; "Lebensfähig" - Spezifika der sozialen und ökonomischen Entwicklung der Zweiten Republik; Zwischen Westorientierung, Neutralität und Europäischer Union 1945-1994. Versuch eines problemorientierten Überblicks; Österreichs "Identitäten" nach 1945 als response; Der Umgang mit dem "Fremden"; ÖsterreicherInnen und nationalsozialistischer Genozid; Semiperipherie und politische Strukturkrisen Österreichs vom Ersten Weltkrieg bis zum Ständestaat; Kriegsgefangenschaft; Politische Herrschaft und kultureller Wandel. An ausgewählten Beispielen urbaner Entwicklungen in Zentraleuropa; Politische Prozesse in der Nachkriegszeit; Symbolische Formen. Denkmalkultur und Zeitgeschichte in Österreich; Stalinismusforschung; Jugendkulturen: Von den Zwanzigerjahren bis zur Gegenwart; Geschlechtergeschichte; Ethnische Homogenisierung unter Zwang; "Geschichte als Beruf". ZeitgeschichtlerInnen und neue Berufsfelder.