"Die Transformationsforschung ist mittlerweile ebenso facettenreich wie ihr Untersuchungsgegenstand" (8). Dieses Postulat des Herausgebers charakterisiert treffend die sehr breite thematische Vielfalt der Aufsatzsammlung. Sie ist im Rahmen des Graduiertenkollegs des Osteuropa-Instituts an der Freien Universität Berlin entstanden und gibt Ergebnis einer im April 1997 veranstalteten Tagung wieder. Während der erste Teil der Aufsätze die Gemeinsamkeiten der Länder Ost- und Mitteleuropas darstellt und die Problematiken ihrer wirtschaftlichen, politischen und sicherheitspolitischen Integration analysiert, widmen sich die Aufsätze im zweiten Teil den kulturellen Divergenzen. Die Beiträge legen insgesamt nahe, dass ein zukünftiges Europa nur ein Europa der Unterschiede sein kann. Inhalt: I. Aspekte der europäischen Integration: Wlodzimierz Borodziej: Polen acht Jahre nach dem Ost-West-Konflikt. Eine Zwischenbilanz (9-15); Vladimir Handl: Die Einbindung der mittel-osteuropäischen Staaten in die westeuropäischen Sicherheitssysteme. Beitrag oder Belastung der Europäischen Sicherheit? (17-37); Iris Tschöpe: Der Westen, die NATO und die russische Region Kaliningrad als Bestandteil des Ostseeraumes (39-48); Kathrin Pingel: Die EU-Integration der mittel- und osteuropäischen Staaten. Herausforderungen an das Europa des 21. Jahrhunderts (49-71). II. Kulturelle Differenzierung: Alexandra Mey: Leben und Tod der modernen Helden. Zur Sicht des Westens im Schaffen Eduard Limonovs in den 90er Jahren (73-89); Kerstin Jule Reuter: "Peter I." - Symbol gesellschaftlicher Reformen und/oder imperialer Macht? Zur russischen Denkmalpolitik der 90er Jahre (91-103); Tatiana Eggeling: Die Sowjetunion und "der Westen" - Imaginationen des kapitalistischen Auslands in der sowjetischen Jugendpresse (105-125); Juliana Roth: Ost und West in Europa. Barrieren für die Interkulturelle Kommunikation im Integrationsprozeß (127-145); Hans-Christian Maner: "Europäismus" im Rumänien in den 90er Jahren. Entstehung einer neuen Ideologie (147-170).