Dass nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in den ehemaligen Ländern des Ostblocks die Transformation nicht zwangsläufig oder gar reibungslos zu funktionierenden Demokratien führen muss, ist augenfällig. So wundert es nicht, dass demokratische Traditionen der Zwischenkriegszeit aufgesucht werden. Häufig jedoch werden die Staaten Ost- und Südosteuropas in den Jahren zwischen den Weltkriegen als Autokratien oder Diktaturen bezeichnet. Maner geht daher "der innenpolitischen Entwicklung im zweiten Jahrzehnt der Zwischenkriegszeit, vor dem offiziellen Einsetzen der autoritären Systeme" (14) nach. "Im Mittelpunkt stehen die Institutionen Monarchie, Regierung und Parlament" (14). Seine umfangreiche, detaillierte Untersuchung bestätigt aber das obige Urteil: "In keinem Staat Ostmittel- und Südosteuropas ist über einen so langen Zeitraum mit einem lediglich formalen parlamentarischen System regiert worden. Nirgendwo hat man sich so lange an eine Ideologie, eine Illusion geklammert. In keinem der angeführten Gemeinwesen haben unwirksame Regierungen so lange Zeit über die Bestimmungen der Verfassung hinwegbestimmt und die eigene politische Ordnung so grundlegend diskreditiert und von innen ausgehöhlt [...]. Nirgendwo wurde die parlamentarische Regierungsweise durch das stark autoritäre Substrat deutlicher ad absurdum geführt wie im Rumänien der Zwischenkriegszeit" (259). Inhaltsübersicht: B. Rumänien am Vorabend der Berufung Carols II. zum König: I. Die Grundlagen des rumänischen Parlamentarismus; II. Machtverhältnisse in den 20er Jahren - Die Parteien und die Krone (1922/26-1930). Ein Überblick. C. Das politische System 1930-1940: I. Machtverschiebung - Die Krone und die Parteien; II. Das Parlament (1934-1940) - Werkzeug der Regierung oder "Kampfarena" der politischen Elite?