Geschichtswiss. Diss. Hamburg; Gutachter: H. Pietschmann, N. Finzsch. – In den Siebziger- und Achtzigerjahren stand die Menschenrechtsproblematik im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Den Hintergrund bildeten die Menschenrechtsverletzungen unter den Militärdiktaturen in Lateinamerika und in den Bürgerkriegen Zentralamerikas. Einem Aspekt dieser Thematik widmet sich Dykmann, indem er die Menschenrechtspolitik der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) analysiert. Die Rolle der USA ist dabei für ihn von besonderem Interesse. Detailliert beschreibt er die Entwicklung der OAS, deren Funktionen und Institutionen – vor allem die Menschenrechtskommission. Für den Untersuchungszeitraum konstatiert der Autor zwar einen Misserfolg der Menschenrechtspolitik der OAS, aber er bewertet die Aktivitäten der OAS-Menschenrechtskommission als erfolgreich. Sie habe jedoch häufig nicht im Einklang mit der Mutterorganisation gehandelt. Als wesentlichen Faktor hierfür sieht er die Administration des US-Präsidenten Jimmy Carter, die die Kommission sowohl finanziell als auch politisch stärkte. In dieser Ära übte die OAS u. a. heftige Kritik an den unter dem Somoza-Regime verübten Menschenrechtsverletzungen sowie an den Folterungen von Oppositionellen in Argentinien, und es kam zur Unterzeichnung der amerikanischen Menschenrechtskonvention, die 1978 in Kraft trat. Unter Reagan habe die Kommission dann an Einfluss verloren, so Dykmann.