Diss. Bonn; Gutachter: S. Gerke, P. P. Mollinga. – Der Autor untersucht die Auswirkungen des Baus des vietnamesischen Yali Falls-Damms auf das kambodschanische Se San-Delta. Im Zentrum der Studie stehen die Interaktionen zwischen dem Betreiber des Damms und den Gemeinden der Region. In der von dem Betreiber ausgelösten Flutkatastrophe im Februar 2000 sieht der Autor die Initialzündung für den Konflikt um das Wassermanagement im Delta. Auf der Basis eines akteurszentrierten Ansatzes identifiziert er lokale, nationale und internationale Akteure. Nach der Überflutung kam es zu einer Zusammenarbeit von NGOs und den betroffenen Gemeinden. Als Beispiel für diese Kooperation führt Thim die vom Ratanakiri Fischerei-Büro und der Nichtregierungsorganisation Non-Timber-Forest-Products herausgegebene Studie über die Folgen der Flut an. So sei es im Rahmen der Erstellung dieser Studie zu ersten Kontakten zwischen den 60 betroffenen Dörfern der Provinz und deren Gemeinden sowie den die Studie erstellenden Teams und internationalen Experten gekommen. Auch hätten viele Gemeinden erst durch diese Zusammenarbeit von der Existenz des Yali Falls-Damms erfahren. Diese Kooperation hat nach Erkenntnis des Autors die Bildung des San Protection Netzworks (SPN) ermöglicht, da sie den Wunsch nach einer weiteren Zusammenarbeit und einem kollektiven Vorgehen gestärkt habe. Darüber hinaus sei die Bildung des Netzwerkes durch Oxfam America gefördert worden, das Experten bereitgestellt habe. Auch sei die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und den NGOs auf nationaler und internationaler Ebene intensiv ausgebaut worden. Im Gegensatz dazu hätten sich die Beziehungen zwischen den NGOs und Regierungsagenturen eher zögerlich entwickelt. Der Autor führt diesen Umstand auf die Angst der kambodschanischen Regierung vor einer Beschädigung der tradierten bilateralen Beziehungen mit Vietnam zurück.