/ 22.06.2013
Ferdinand Karlhofer / Günther Pallaver (Hrsg.)
Politik in Tirol. Jahrbuch 2009
Innsbruck/Wien: Studien Verlag 2009; 182 S.; 19,90 €; ISBN 978-3-7065-4655-3Vier Schwerpunkte enthält dieses erste Jahrbuch über die Politik des Bundeslandes Tirol, mit dem an die 2004 ebenfalls im Studien Verlag erschienene Publikation gleichen Titels angeknüpft wird: 1. Die Landtagswahl 2008, die zu umfangreichen Verschiebungen in der Parteienlandschaft mit Folgewirkungen für das Verhältnis zwischen Landtag und Regierung und letztlich der politischen Kultur insgesamt geführt hat. Denn die ÖVP büßte mehr als neun Prozentpunkte ein und erreichte ihren „historischen Tiefstand“ (17), ebenso die SPÖ, die sogar vom zweiten auf den dritten Platz rutschte. Wahlgewinnerin war die erstmals angetretene Liste FRITZ, die zweitstärkste Fraktion im Tiroler Landtag wurde. Zum ersten Mal in der Geschichte des Bundeslandes kam es zur Bildung einer Koalitionsregierung. In den Beiträgen werden die Motive für die Wahlentscheidungen ebenso beleuchtet wie die Reaktionen der Parteien auf die neue Lage. Die Wahlkampfleiter der im Landtag vertretenen Parteien gewähren Einblick in Vorbereitung und Durchführung des Wahlkampfes. 2. In einem Beitrag geht es um Südtirol – auch dort wurde 2008 gewählt und auch dort haben sich einschneidende Änderungen im Parteiensystem ergeben. Erstmals verlor die Südtiroler Volkspartei die absolute Mehrheit der Stimmen und rückt damit in die Nähe der Kategorie „prädominanter Parteien“ (124). Eine Neuerung ist außerdem, dass eine deutschsprachige Oppositionspartei die zweitstärkste Partei im Südtiroler Landtag wurde, bisher war es immer eine italienischsprachige Partei, allerdings beteiligte sich die italienische Wählerschaft auch nur schwach an diesen Wahlen. 3. Dem Gedenkjahr 2009 wird Raum gewährt – rund um den Mythos Andreas Hofer. In einem historischen Längsschnitt werden die Deutungen der Tiroler Erhebung von 1809 bis in die Gegenwart nachgezeichnet. 4. Unter dem Titel „Die Besten im Westen?“ (161) wird gefragt, ob und wenn ja in welcher Weise sich die westlichen Bundesländer vom übrigen Österreich abheben – auch mit Blick auf die fortschreitende Europäisierung der Regionen und Bundesländer.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.4 | 2.21 | 2.22
Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Ferdinand Karlhofer / Günther Pallaver (Hrsg.): Politik in Tirol. Innsbruck/Wien: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/32392-politik-in-tirol_38653, veröffentlicht am 08.07.2010.
Buch-Nr.: 38653
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