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/ 04.06.2013
Max Preglau / Rudolf Richter (Hrsg.)

Postmodernes Österreich? Konturen des Wandels in Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Kultur

Wien: Signum Verlag 1998 (Schriftenreihe des Zentrums für Angewandte Politikforschung 15); 390 S.; 54,50 DM; ISBN 3-85436-261-7
Bereits der einleitende Beitrag, der dem Begriff der "Postmoderne" in inhaltlicher, begriffsgeschichtlicher, gesellschaftstheoretischer und philosophischer Hinsicht klare Bedeutungen zuweist, zeigt: Dieser Sammelband reiht sich nicht in die Reihe der Bücher ein, deren Autoren trendbewusst allein beim diffusesten Anschein von kultureller oder sozialstruktureller Unbestimmtheit und Ambivalenz alsgleich die Postmoderne bemühen - oder gar die "Postpostmoderne" einzuläuten sich berufen fühlen. Vielmehr werden hier die mit diesem Begriff verbundenen Phänomene zunächst in deskriptiv-empirischer Weise analysiert, um eine Diskussionsbasis zu liefern, auf der die Probleme gelöst werden können, die in theoretisch-philosophisch geführten Kontroversen durch uneinheitliche Begriffe und Grundannahmen entstehen (19 f.). - Neunzehn österreichische Soziologinnen und Soziologen haben auf Einladung des Leiters des Zentrums für angewandte Politikforschung in Wien, Fritz Plasser, Aufsätze verfasst, die unter dem Stichwort "Postmoderne" aktuelle Entwicklungen und langfristige Trends in allen entscheidenden Bereichen der österreichischen Gesellschaft aufzeigen. Tiefe und Differenziertheit der Betrachtung sowie die Übersichtlichkeit trotz der Breite der behandelten Themen machen den Sammelband empfehlenswert für Wissenschaftler und Studierende, darüber hinaus aber auch für (beruflich oder privat) Interessierte. Inhalt: Einleitung: Max Preglau: Zum Leitbegriff "Postmoderne" (13-21). I. Zur Soziogenese der österreichischen Mentalität: Helmut Kuzmics: Autorität und österreichischer "National"charakter. Kontinuität und Wandel von der Monarchie bis zur Gegenwart (23-44). II. Wirtschaft: Johanna Hofbauer: Postmodern(e) wird gebaut (45-66); Sabine Blaschke / Franz Traxler: Die Arbeitsbeziehungen zwischen Organisierung und Disorganisierung des Arbeitsmarktes (67-86); Marina Fischer-Kowalski / Heinz Schandl: Sustainable Development als gegenwärtig letzte "große Erzählung" (87-106). III. Politik: Manfred Prisching: Die Illusion der Politik. Politiksoziologische Aspekte einer postmodernen Gesellschaft (107-132); Gerda Bohmann: Sozialpolitik in der "Postmoderne". Oder: Was ist eine der "radikalen Moderne" angemessene Sozialpolitik? (133-154). IV. Soziale Differenzierung: Eva Cyba: Das Geschlechterverhältnis: traditional, modern oder postmodern? (155-173); Rudolf Richter: Postmoderne (?) Ungleichheitsstruktur (175-197). V. Bildung und Wissenschaft: Michael Sertl: Mehr Chancengleichheit durch postmoderne Pädagogik? Anmerkungen zum Stand der Schulreform (199-218); Paul Kellermann: Die Patchwork-Universität. Wissenschaftliche Hochschulen in Österreich - prämodern, modern, unmodern oder postmodern? (219-238). VI. Lebenswelten diesseits und jenseits der Erwerbsarbeit: Christine Goldberg: Familie in der Postmoderne (239-266); Reinhard Bachleitner: Freizeit - Tourismus - Sport: Zur Entdifferenzierung und Pluralisierung in der Postmoderne (267-288); Liselotte Wilk / Johann Bacher: Kindheit und Kindsein in der Postmoderne (289-309); Anton Amman: "Postmodernes" Österreich: Das Alter (311-330). VII. Sinnorientierung: Hermann Denz: Postmoderne Religion (331-351); Max Preglau: "Postmodernisierung des Selbst? Versuch einer theoretischen und empirischen Annäherung (353-371). Resümee: Rudolf Richter: Postmodernes Österreich. Eine Ambivalenz (373-387).
Leslie Piert (LP)
Rubrizierung: 2.42.2622.222.232.27 Empfohlene Zitierweise: Leslie Piert, Rezension zu: Max Preglau / Rudolf Richter (Hrsg.): Postmodernes Österreich? Wien: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/6288-postmodernes-oesterreich_8539, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 8539 Rezension drucken
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