Politikwiss. Diss. Hamburg. - Die Autorin geht von der Hypothese aus, dass präsidentielle Systeme unflexibler sind als parlamentarische und deshalb in Krisensituationen weniger Möglichkeiten bieten, auf institutionellem Weg Lösungen zu finden. Insbesondere wenn Präsident und Parlamentsmehrheit verschiedenen Parteien angehören, kann es schnell zu einer Blockade des politischen Systems insgesamt kommen. In der Geschichte der lateinamerikanischen Staaten hat dies bereits des Öfteren zum Umsturz geführt. Im Falle Venezuelas, eines der beiden Beispiele der Autorin, zeigt sich tatsächlich die Neigung des politischen Systems zu einer gefährlichen Schieflage, weil die Institutionen oftmals "unter Umgehung der Verfassung parteipolitisch vereinnahmt wurden" (6). In Costa Rica konnten sich hingegen vergleichsweise stabile Verhältnisse entwickeln, weil ein verfassungsmäßig begründetes Gleichgewicht von Exekutive und Legislative bewahrt wurde. Inhaltsübersicht: 2. Strukturelle Unterschiede der präsidentiellen Systeme der USA und Lateinamerikas; 3. Systeminhärente Probleme lateinamerikanischer präsidentieller Systeme; 4. Die Auswahl zweier langlebiger präsidentieller Demokratien; 5. Das Regierungssystem Costa Ricas; 6. Das Regierungssystem Venezuelas; 7. Die präsidentiellen Demokratien von Costa Rica und Venezuela.