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/ 11.06.2013
Ulrich Brand / Ana Esther Ceceña (Hrsg.)

Reflexionen einer Rebellion. "Chiapas" und ein anderes Politikverständnis

Münster: Westfälisches Dampfboot 2000; 327 S.; 39,80 DM; ISBN 3-89691-460-X
Ausgehend von der These "Eine Essenz des Zapatismus gibt es nicht", das heißt, von der Feststellung, die zapatistischen Aufständischen um die EZLN verfolgten weder ein genau bestimmtes Projekt, noch stünden sie auf dem Boden einer "kohärenten Ideologie" (18), haben die Herausgeber Beiträge zusammengestellt, die den Aufstand in Chiapas kritisch und engagiert reflektieren. Die Auswahl wurde von der Überlegung geleitet, deutschen Lesern insbesondere Texte zugänglich zu machen, die von spanischsprachigen Autoren stammen und in Ermangelung einer Übersetzung in den hiesigen Diskussionen über den zapatistischen Aufstand bislang nicht zur Kenntnis genommen worden sind. Die Beiträge bemühen sich darum, den Kontext des Aufstands in politischer, gesellschaftsstruktureller und ökonomischer Hinsicht darzustellen und Bezüge zu ähnlichen Konflikten an anderen Orten herzustellen und zu analysieren. Inhalt: I. Einleitung: Ulrich Brand: Grenzüberschreitungen. "Chiapas" und emanzipatorische Politik in den Metropolen (8-25); Ana Esther Ceceña: Die veränderte Bedeutung von Sprache und Politik (26-40). II. Der historische Kontext des Aufstandes: Rubén Jiménez Ricárdez: Aufstieg und Fall einer "perfekten Diktatur". Das neoliberale Mexiko als historischer Kontext des Aufstandes (42-65); Juan González Esponda / Elizabeth Pólito Barrios: Agraroligarchie und Campesino-Bewegung in Chiapas (66-85). III. "Diskursguerilla"? - Symbolismus und Realität des Aufstandes: Enrique Rajchenberg S. / Catherine Héau-Lambert: Der Kampf um Bilder und Begriffe. Geschichte und Symbolismus in der zapatistischen Bewegung (88-109); John Holloway: Der Aufstand der Würde. Zum Revolutionsverständnis der Zapatistas (110-135); Anne Huffschmid: Spinnen im Netz. Zapatismus als Maskerade und paradoxe Politik (136-176). IV. Die revolutionären Subjekte: Luis Hernández Navarro: Der Kampf um indigene Rechte im Labyrinth der Doppeldeutigkeiten (178-197); Márgara Millán: Indigene Frauen in der neuen Politik (198-213). V. Zur veränderten Bedeutung der Demokratie und ihrer Akteure: Patricio Nolasco: Staat, Macht, Zivilgesellschaft und Demokratie (216-240); Susan Street: La palabra verdadera (das wahre Wort) des chiapanekischen Zapatismus (241-260). VI. Herrschaft, Hegemonie und soziale Konflikte: Ana Esther Ceceña: Die Grenzen der Modernität. Kämpfe um strategische Ressourcen (262-280); Alejandro Toledo Ocampo: Es geht nicht darum, die Ketten grün anzumalen. Emanzipation und biologische Vielfalt im Süden Mexikos (281-302); Francisco Pineda: "Das Meer austrocknen". Grundlagen und Dynamik der Aufstandsbekämpfung (303-318).
Michael Hein (HN)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Arbeitsstelle für graphische Literatur, Universität Hamburg, freier Lektor, Übersetzer, Publizist.
Rubrizierung: 2.652.25 Empfohlene Zitierweise: Michael Hein, Rezension zu: Ulrich Brand / Ana Esther Ceceña (Hrsg.): Reflexionen einer Rebellion. Münster: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/10586-reflexionen-einer-rebellion_12511, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 12511 Rezension drucken
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