Diss. Cambridge University. - Schwerpunkt der Arbeit ist der institutionelle Aufbau des Auswärtigen Amtes. Müller zeigt das Spannungsverhältnis zwischen Neuanfang und Tradition beim Wieder- bzw. Neuaufbau des deutschen Diplomatischen Dienstes. Dieses Spannungsverhältnis wird vor allem im Zusammenhang mit der Personalrekrutierung des AA deutlich. Eine Vielzahl ehemaliger Angehöriger des Amtes aus Drittem Reich und Weimarer Republik fanden in den fünfziger Jahren wieder Beschäftigung im Ministerium, so daß Fritz Erler polemisch davon sprach, man habe die Wilhelmstraße vollständig zur Koblenzer Straße transferiert, dem Sitz des neuen AA. Der Befürchtung der Kritiker, man ermögliche es vielen ehemaligen NSDAP-Parteimitgliedern im AA unterzuschlüpfen, begegnete man in Einzelfällen mit Personalgutachten. Allerdings hat man bewußt auch auf ehemalige Parteimitglieder zurückgegriffen, deren verwaltungstechnisches Wissen für den Neuaufbau unentbehrlich schien. Diese Personalpolitik führte soweit, daß 1952 etwa 65 % der höchsten Beamten im AA ehemalige NSDAP-Mitglieder waren. Müllers beschreibender Untersuchungsansatz und sein verwaltungstechnischer Schwerpunkt bieten einen interessanten und lesenswerten Einblick in die Frühgeschichte des Amtes, so wie er in den einschlägigen Werken zur deutschen Diplomatiegeschichte bisher nicht möglich gewesen ist. Inhaltsübersicht: I. Context: A. History of the Auswärtiges Amt until 1945; B. Immediate Preceding Institutions of the new Auswärtiges Amt; C. The Auswärtiges Amt in the Federal Republic's Policy; D. The Political Direction of the Auswärtiges Amt. II. Organisation: A. Central Office; B. Representation Abroad. III. Personnel: A. General Personnel Features; B. Composition of the Higher Foreign Service; C. Main Aspects of Personnel Policy.