Die Autoren, russische Wirtschaftswissenschaftler und selbst zeitweise politisch aktiv, analysieren die Entwicklung Rußlands von der Perestroika bis zu den Parlamentswahlen im Dezember 1995. Dabei fragen sie nach den Gründen für die Perestroika und den "Wesenszügen des Zerfalls der UdSSR [...] als soziales, ökonomisches, ideologisches und politisches System" (8). Die gewaltsame Auflösung des Parlamentes im Oktober 1993 ist für die Autoren ein zentrales Ereignis, das sie aus der Perspektive von Augenzeugen und mit bisher wenig bekannten Details angereichert schildern. Seitdem existiere "keine moralische Barriere für das Jelzinregime, wenn es galt, sich um politischer Ziele willen zur physischen Vernichtung von Menschen zu entschließen" (133). Somit sehen sie den Krieg in Tschetschenien auch als Konsequenz dieser Ereignisse. Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß "in Russland heute ein halbautoritäres Regime" herrscht, das "selbst das Wort 'Demokratie' in den Augen der Mehrheit der Bürger diskreditiert" (8). Trotz dieses pessimistischen Urteils halten die Autoren eine Diktatur in Rußland für wenig wahrscheinlich. Inhaltsübersicht: Ein Schritt zur Zivilisation oder bürokratischer Kampf gegen den Bürokratismus: Der "reale -Sozialismus" und seine Zerfallsprodukte; Wesen und Erscheinung der Perestroika; Die ersten Schritte zu Wirtschaftskrise und nationalen Konflikten. Die "Gefahr aus dem Osten" nimmt reale Gestalt an. Die ersten Kreise der Hölle: Der Umbruch; Eine Blutspur auf dem Wege zur neuen Großmacht; Wer einmal die demokratische Unschuld verliert ... Die Gefahr aus dem Osten nimmt sichtbare Gestalt an; Rußland nach den Wahlen.