/ 20.06.2013
Francis Fukuyama
Scheitert Amerika? Supermacht am Scheideweg. Aus dem Amerikanischen von Udo Rennert
Berlin: Propyläen Verlag 2006; 220 S.; geb., 20,- €; ISBN 978-3-549-07289-9Fukuyma verteidigt die Prinzipien seiner Auslegung einer neokonservativen Außenpolitik, indem er sich von der Ausführung dieser Prinzipien durch die von George W. Bush geführten US-Regierung abgrenzt und die Bezeichnung „realistischer Wilsonianismus“ (10, 20 ff.) einführt. Im zweiten Kapitel wird die Wandlung neokonservativen Denkens von dessen Einführung bis heute nachgezeichnet. Für die verschiedenen Strömungen seien vier übergreifende Prinzipien kennzeichnend: Der innenpolitische Charakter eines Regimes wirke sich auf dessen Außenpolitik aus; die Macht der USA sei zu moralischen Zwecken eingesetzt worden; einer Sozialtechnologie in großem Maßstab werde misstraut; es herrsche eine skeptische Haltung gegenüber der Legitimität und Effektivität internationaler Organisationen zur Verwirklichung von Sicherheit vor. Im Stile einer erzählenden Politikwissenschaft werden die vier Prinzipien kritisch auf die außenpolitischen Annahmen und Einschätzungen der gegenwärtigen amerikanischen Regierung angewendet. Als Konsequenz aus der „Diskreditierung der gesamten neokonservativen Agenda“ (186) durch das Scheitern im Irak leitet Fukuyama im Schlusskapitel Forderungen an die Außenpolitik der USA ab.
Jörg Jacobs (JJ)
Dr., Politikwissenschaftler, Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation, Strausberg.
Rubrizierung: 2.64 | 2.22 | 2.23 | 4.22
Empfohlene Zitierweise: Jörg Jacobs, Rezension zu: Francis Fukuyama: Scheitert Amerika? Berlin: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/25907-scheitert-amerika_30120, veröffentlicht am 25.06.2007.
Buch-Nr.: 30120
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Dr., Politikwissenschaftler, Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation, Strausberg.
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