/ 05.06.2013
Thomas Seifert
Sprungbretter zur Macht. Kaderschmieden in Österreich
Wien: Ueberreuter 1998; 221 S.; Ln., 39,80 DM; ISBN 3-8000-3702-5Diese "Polit-Reportage" beschreibt die typischen Karrieremuster der Spitzenpolitiker im heutigen Österreich: vom Mitglied eines Studentenverbandes, über den Eintritt als ausgebildeter Jurist in eine Parteiorganisation, Positionen in unterschiedlichen Vorfeldorganisationen, schließlich als Sekretär eines einflußreichen Politikers, bis er dann selbst den Sprung in eine Spitzenposition schafft. Dieses alte Karrieremuster gelte noch immer, werde aber ergänzt durch Führungskräfte, die statt der "Ochsentour durch die Parteihierarchien" auf eine post-graduierte Ausbildung im Ausland und/oder auf Managementerfahrungen in einem Großunternehmen verweisen können. Die österreichische Proporzdemokratie führe zu einer "engen personellen Verflechtung zwischen Parlament und Verbänden", wobei "die parlamentarische Elite höchst selten Eingang in die Regierung [findet], das Parlament ist in Österreich als 'Kaderschmiede' von geringerer Bedeutung als in anderen Ländern" (205).
Inhaltsübersicht: Durch Zufall an die Spitze?; Brave Studenten mit bunten Kappen; Haiders teutsche Wurzeln; Im Gleichschritt durch die Institutionen; Schmiermittel im Getriebe der Politik; Pragmatisiert nach oben; "Österreicher mit Verantwortung"; Karriere mit Barriere; Wo lassen denken?; Schulen der Elite?; Und so wird's gemacht; "Einflußgruppen, welche ...".
Heinz-Werner Höffken (Hö)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
Rubrizierung: 2.4 | 2.24
Empfohlene Zitierweise: Heinz-Werner Höffken, Rezension zu: Thomas Seifert: Sprungbretter zur Macht. Wien: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/6704-sprungbretter-zur-macht_9036, veröffentlicht am 25.06.2007.
Buch-Nr.: 9036
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Dr., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
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